Rezension

Eine Welt im Umbruch :)

Dolch und Münze 01. Das Drachenschwert - Daniel Hanover

Dolch und Münze - Das Drachenschwert
von Daniel Hanover

Bewertet mit 4 Sternen

"Sie schnaubte. 'Und was ist dann mit deiner Göttin schief gelaufen?', fragte sie. [...] Er bemühte sich, Worte für Gedanken zu finden, die niemals laut ausgesprochen worden waren. Seine Stimme zitterte.'Sie wird die Welt fressen.'" (S.20)
 

Inhalt: Marcus Wester ist ein berühmter Mann in Antea. Er hat in vielen Kriegen beigewohnt und sogar Könige getötet. Seine Familie, seine Frau und seine Tochter, hat er durch Intrigen verloren. Seither geht er nur noch dem Hauptmannsdasein nach, wird bezahlt für Wachdienst und Ähnliches. Sein Treuer begleiter Yardem Hane ist immer an seiner Seite. Als Krieg in Antea droht, findet er durch List einen Weg, diesem zu entkommen - und trifft dabei auf Cithrin, ein Waisenmädchen, das seine Welt auf den Kopf stellt. Währenddessen laufen am Königshofen Intrigen über Intrigen, die König Simeon stürzen sollen. Und eine Spinnengöttin wartet darauf, sich zu erheben und die Welt nach ihren Vorstellungen umzuformen... 

Sprache & Aufbau: Sprachlich hält sich der Autor wirklich gut. Er überzeugt durch einen nicht zu einfachen, aber auch nicht zu komplexen Satzbau und wunderschöne Vergleiche. Das gesamte Werk liest sich gut und flüssig. Er schlüpft immer wieder in verschiedene Personen, um die unterschiedlichen Handlungsstränge darzustellen. Dennoch haben die Personen ihre Tiefe und man lernt sie wirklich gut kennen.  

Persönliches Fazit: Das hier ist High Fantasy, und High Fantasy braucht nun mal eine gewisse Einlesezeit, wie unten bereits erwähnt. Ich finde aber nicht, dass der Autor sich hier unnötig viel Zeit gelassen hat. Durch kleinere Abenteuer hat er einen dazu angeregt, weiterzulesen, und durch einen schönen Bogen am Schluss eine schöne Abrundung erzeugt. Ich mag die Fantasie, die er in seine Welt, unter anderem in die dreizehn Rassen und dergleichen, einfließen hat lassen. Allerdings habe auch ich ein paar Kritikpunkte. Einer davon ist Geder. Nicht Geder selbst, denn er war lange Zeit einer meiner Lieblingscharaktere. Aber das ständige Stöbern in der Geschichte... wir wissen irgendwann, was es mit den Drachenstraßen auf sich hat, und dass er gerne über die Geschichte liest. Das hat mich manchmal etwas gestört. Oder auch Cithrins plötzliche Wandlungen, die so gar nicht zu ihrer Person passen wollten. Der Jahreszeitenwechsel, das einzige, woran man die verstreichende Zeit messen konnte, ging mir oft zu plötzlich und ich konnte mich nicht mehr ganz orientieren. Zu guter Letzt: Das Rätsel mit dem Abtrünnigen war gut eingefädelt, aber mir war es schon nach einem guten Viertel des Buches absolut klar, wer dahintersteckt. Das fand ich schade, und daher konnte mich auch die Enthüllung nicht mehr wirklich "schocken". Im Ganzen gesehen war das Buch dennoch lesenswert und ich werde mir auch den zweiten Teil holen - immerhin war der Cliffhanger des ersten Bandes wirklich spannend und die Geschichte hat mich überzeugt. Daher vier Sterne. :)