Rezension

Eine Welt mit wenig Romantik, aber umso mehr Spannung

BZRK Reloaded - Michael Grant

BZRK Reloaded
von Michael Grant

Und obwohl ich durch dieses Buch einiges besser verstanden habe und mir vieles klar geworden ist - z.B. was das Puppenschiff ist oder was die Nanotechnologie für Folgen haben könnte - kann ich mir kein Bild davon machen was im folgenden Teil passieren soll und deshalb möchte ich unbedingt mehr von dieser toll umgesetzten Idee lesen. Und auch jeder Sci-Fi Fan, der auch ohne Romantik klar kommt, aber sich gerne mit viel Action und einer ausgefallenen neuen Idee auseinandersetzen möchte, sollte hier zugreifen und sich an Michael Grant's Roman versuchen.

Inhalt:
Erster Satz: "Während Vincents Genesung übernimmst du die Führung der New Yorker Zelle, Nijinsky."
Der Krieg geht in die zweite Runde, denn es ist noch lange nicht vorbei. Keats und Plath - zwei der Twitcher von BZRK - fangen langsam an, sich damit abzufinden, dass sie irgendwann als Wahnsinnige enden werden - so wie Vincent, der seinen Biot und damit seinen Verstand verloren hat. Und keiner kann ihnen garantieren, dass die Biots - eine Verlängerung ihrer selbst - gegen die maschinellen Nanobots gewinnen können. Trotzdem setzen sie alles daran den Kampf fortzuführen, auch wenn alles gegen sie steht und damit verloren scheint. Die Gegner sind stark, aber wie stark ist BZRK?

 

Meinung:
Im Gegensatz zum ersten Teil hat man bei "BZRK Reloaded" eine deutliche Steigerung in Bezug auf den Schreibstil bemerkt. Man hat von Anfang an gemerkt, dass der Autor sich Mühe gegeben hat, den Schreibstil aufzulockern, so dass die Wörter noch schneller dahin fließen, obwohl Michael Grant doch so viele Details und ausführliche Beschreibungen eingebaut hat. Vor allem hatte ich in diesem Teil zu keinem Zeitpunkt das Gefühl von irgendwelchen Ausführungen erschlagen zu werden, was vielleicht auch daran liegt, dass in diesem Teil keine großen technischen oder biologischen Aspekte neu aufgeführt wurden, sondern der Schwerpunkt hier vor allem auf der Spannung und der Handlung der Geschichte lag.
Toll fand ich es ebenfalls, dass der Autor einige Wiederholungen in den Geschichtsverlauf beiläufig eingebaut hat, so dass jeder sich an die wichtigsten Details des ersten Buches zurückerinnern kann.
So waren auch hier die Protagonisten nicht der Mittelpunkt der Geschichte und gingen wortwörtlich an mir vorbei, da ich ihnen einfach viel weniger Beachtung geschenkt habe, als in manch anderen Büchern. Aber auch hier waren die Charakter eher verschlossen und versuchten ihre Erinnerungen und Gedanken lieber zu verschließen als sie preiszugeben.
Dafür waren aber die Gefühle umso deutlicher, denn wenn es mal ernst wurde, fühlte man fast die aufgeladene Stimmung unter den Protagonisten, die sich aufgrund der Situation sehr gut nachvollziehen lässt und deshalb auch gut rein passt.
Aber auch einige andere Dingen lassen sich bei diesem Band plötzlich viel besser nachvollziehen, da man sie selbst miterlebt und sie nicht nur kurz und beiläufig - wie im ersten Teil - erwähnt werden.
Außerdem ist mir auch aufgefallen, dass trotz des lockeren Schreibstils die Beschreibungen der unglaublichen  und so neu wirkenden Umgebung nicht nachlassen, immer noch kann man sich alles bildlich vorstellen.
Michael Grant steigert sich in diesem Band auch, was die Überraschungsmomente und die Schockmomente anging, was auch die Spannung im Gegensatz zum ersten Teil enorm steigerte, auch wenn auch in diesem Teil die Romantik außen vor blieb, was nach den vielen verschiedenen und doch letztendlich gleichen Lovestories wirklich gut tut.

Fazit: 
Obwohl mir im Rückblick der erste Teil doch besser gefallen hat, da die Idee ganz neu war und ich so etwas noch nie gelesen habe, hat sich der Autor im zweiten Teil nochmal gesteigert.
So verflogen die Seiten auch hier, was auf Grund der intensiven Stimmung, der heiklen Situation und der durchgängigen Spannung nicht verwunderlich ist.
Und auch dieses Mal hat der Autor viele einzelne Stränge in verschiedene Richtungen gelenkt und so für eine Schockmomente und Cliffhanger während dem Lesen gesorgt - die mich persönlich fast dazu brachten weiterzublättern - und diese Stränge zum Schluss hin wieder vereint und so einen gemeinsamen Schluss gefunden hat.