Rezension

Eine wirklich schöne Idee, die mich mit ihrer Umsetzung leider nicht ganz überzeugen konnte

Sommernachtszauber - Ellen Alpsten

Sommernachtszauber
von Ellen Alpsten

Bewertet mit 2 Sternen

Dieses Buch habe ich von mir aus angefragt, denn sowohl das wunderschöne Cover (dafür gibt's volle Punktzahl! Ich liebe die Farben, den vergoldeten Buchrücken ... selbst ohne Schutzumschlag sieht das Buch fantastisch aus! ♥___♥), als auch der Klappentext haben mich angesprochen.
Gehört hatte ich von der Autorin schon durch "Halva, meine Süße", was ja eigentlich sehr viele Blogger bzw. Leser begeistern konnte. Leider hatte mich bei diesem Buch nichts angesprochen und umso begeisterter war ich, als ich von Ellen Alpstens neuem Buch gehört habe, Dafür lag es dann aber doch recht lange auf meinem SuB, denn als ich es vor ein paar Monaten schon mal begonnen hatte, konnten mich die ersten Seiten nicht begeistern.
Jetzt, wo ich es mir wieder zur Hand genommen habe, flogen die Seiten aber ziemlich schnell. Ellen Alpstens Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und leicht zu lesen.
Leider kann ich vorneweg schon mal sagen, dass dies eigentlich der einzige positive Punkt bleiben wird - denn meiner Meinung nach hat die Autorin die Idee total in den Sand gesetzt!
Ich habe mir einige Rezensionen auf Amazon dazu durchgelesen, die eigentlich durch die Bank weg positiv waren. Mir hingegen sind da so einige Punkte an dem Buch aufgefallen, die mich stark gestört haben.
Zu erst einmal fand ich die ersten 150 Seiten ziemlich zäh und langweilig. Es passiert einfach nichts Spannendes, aber ich kann verstehen, warum einige Leute die Einleitung in diese Geschichte als "schön" bezeichnen würden. Die ganzen Erzählungen sind nämlich total kitschig geschrieben. Mir war es einfach zu ruhig.
Dann - ungefähr auf Seite 200 (was schon ungefähr die Hälfte ist! o.O) - prophezeite ich das Ende des Buchs bereits voraus. Und siehe da, bis auf eine winzige Kleinigkeit, stimmte meine Voraussagung tatsächlich bis ins kleinste Detail. Ziemlich vorhersehbar, wenn man mich fragt und dadurch geht natürlich wieder einiges an Spannung flöten.
Die Liebesgeschichte zwischen Caroline und Johannes fand ich ehrlich gesagt auch eher lahm. Er verhält sich total besitzergreifend und selbstsüchtig und Caroline hat nichts besseres zu tun, als ihm die ganze Zeit hinterherzurennen und ihr restliches Leben total zu vergessen. Caroline war mir im Großen und Ganzen auch nicht sonderlich sympathisch, denn sie sticht einfach nicht aus der Menge heraus und ist viel zu gutgläubig - vor allem Mia gegenüber. Da war mir doch tatsächlich Ben am liebsten, der sich ziemlich auffällig in Caroline verknallt hatte. Ich fand's schade, dass am Ende nicht weiter auf die Beziehung zwischen den beiden eingegangen wurde, da hätte ich mir etwas mehr gewünscht.
Am schlimmsten fand ich jedoch Mia! Die "beste Freundin" von Caroline. Und der unsympathischste Buchcharakter, der mir jemals untergekommen ist. Sie bewirbt sich zusammen mit Caroline um die Rolle als "Julia" und lässt gleich auf den ersten Seiten schon ein paar herablassende Kommentare fallen, weil sie ja aus einer ach so bekannten Schauspielerfamilie kommt und damit natürlich niemand gegen sie ankommt und sie sowieso die Allerbeste ist. Nervig, aber okay! Leider hielt dieses Verhalten von Mia das ganze Buch über an und wurde immer schlimmer. Sie drängt sich stets in den Mittelpunkt und bildet sich ein, jedes männliche Wesen auf diesem Planeten würde auf sie fliegen. Und wenn dies mal nicht so ist muss ja was mit dem Typ nicht stimmen. Auch Caroline gönnt sie nichts, obwohl sie ja ach so gute Freundinnen sind. Vor lauter Neid beginnt sie die Arme so zu hassen und das nur, weil es sich mal um Caroline dreht und nicht um sie selbst. Das fand ich so ätzend, ich meine Mia bekommt ihr Leben lang alles in den Allerwertesten geschoben und ihre besten Freundin, der es im Leben noch nie wirklich gut ging, darf nicht auch mal Glück haben?
Am Ende benimmt sie sich noch wie die letzte Schlampe (Entschuldigung für meine Kraftausdrücke aber ich weiß nicht, wie ich das Wort anders umschreiben sollte, es ist einfach so schön zutreffend -.-) und tut alles, um Carolines Leben noch mehr zu zerstören. Gut, eine böse Rolle muss es immer geben. Aber das sich für Mia am Ende des Buchs noch alles zum Guten wendet ... das hat mich dann endgültig aus der Bahn geworfen. Kann die Autorin nicht mal konsequent sein?! Warum muss es denn sogar für Mia ein Happy End geben, als ob sie ihren Charakteren nicht einmal eins reinwürgen könnte. Total unrealistisch und unfair, wie soll man da Sympathien entwickeln?