Rezension

Eine zauberhafte Geschichte, über eine kleine Spinne, die ihr Zuhause sucht

FLOPS, die kleine Spinne -

FLOPS, die kleine Spinne
von Christiane Nebel

Inhalt:

Es geschah an einem regnerischen Sommertag, als eine kleine Spinne, eingebettet in einen weißen Kokon, unter ein Dach aus Blättern gespült wurde. Erst bohrte sich eins, dann zwei, dann drei dann vier Beine aus dieser kleinen Kugel und plötzlich zeigte sich das Krabbeltier.

Das Wesen betrachtete sich in einer Pfütze. Es hatte lustig abstehendes Haar und mehrere schwarze Knopfaugen. Doch irgendwie fühlte es sich verloren. Es wusste weder was es war, noch wo seine Eltern und seine Freunde zu finden sind. Kurzerhand machte sich die kleine Spinne auf eine große Suche nach ihrer Heimat durch den Wald.

 

Meinung:

Christiane Nebel erzählt mit „Flops – Die kleine Spinne“ eine zuckersüße Geschichte von einer kleinen Spinne, die sich auf die Suche nach ihrer Familie macht. Im Wald begegnet Flops erst einer Mäusefamilie, die ihm aufgrund seiner lustigen Art zu springen seinen Namen verleiht. Nach und nach begegnen Flops allerhand Insekten. Doch immer wieder erntet er auf die Frage, ob er nun endlich seine Familie gefunden habe, Kopfschütteln.

Ganz nebenbei erhält der Leser einen zoologischen Überblick über die Artenvielfalt der Waldbewohner. Ein Marienkäfer, der, wie Flops findet, irgendwie einer komischen Erdbeere gleicht, hat mit Recht Angst vor Spinnen. Aber Spinne ist nicht gleich Spinne. Es gibt viele verschiedene Arten, beispielsweise den Weberknecht, die Springspinne oder die Kugelspinne.

Die Spinnenphobie, fachsprachlich Arachnophobie genannt, ist eine der verbreitetsten Tierphobien und auch ich habe Angst vor Spinnen. Beim Anblick von Flops, dem flauschigen, kleinen kugeligen Kerl mit den großen traurigen Augen ist mir jedoch sofort das Herz aufgegangen. Der kleine Kamerad wirkt alleine durch die wunderschönen Illustrationen einfach nur zum Knuddeln und Herzen. Als Leser möchte man ihn an (oder wohl auch einfach nur auf) die Hand nehmen und zu seinen Eltern bringen. Zwar wirkt Flops oft verloren, aber zugleich auch mutig und neugierig.

Überhaupt hat Christiane Nebel hier wunderschöne Bilder erschaffen, an denen man sich gar nicht sattsehen kann. Zum Ende erwartet den Leser noch ein kleines Glossar. Hier findet man Bilder von allen im Buch erwähnten Insekten, nebst kurzer Erläuterung ihrer Eigenschaften.

 

Fazit:

Zu Halloween kommen viele von uns aus dem Gruseln kaum mehr heraus: Überall sitzen Achtbeiner aus Stoff oder Plastik. Etliche Menschen sind von übergroßer Angst vor Spinnen ergriffen. „Flops – Die kleine Spinne“, ein Lesehighlight für Groß und Klein, setzt hier einen heilsamen Kontrast.

Kein Zweifel: Dank der wunderschönen, farbintensiven und ausdrucksstarken Bilder funktioniert das Buch selbst ohne die ebenfalls gelungene und vor allem lehrreiche Geschichte.

Der Leser lernt in dieser nicht nur allerhand kleine Waldbewohner kennen, sondern erfährt auch zugleich ein wenig über ihre wichtigsten Attribute.

Flops möchte nur eins: Seine Familie finden. Auf dieser Reise zeigt er Mut und Neugierde. Das Buch schafft es eine Identifikation mit diesem positiven Rollenmodell anzustoßen.

Ich kann dieses Buch von ganzem Herzen nicht nur an Spinnenphobiker, die ihre Angst ablegen wollen, und kleine Naturforscher, sondern auch an jeden Leser empfehlen, der eine abenteuerliche Geschichte sucht, die ans Herz geht.