Rezension

Eine zufällige Erbschaft und ihre Geschichte

Die Erbschaft - Nicholas Shakespeare

Die Erbschaft
von Nicholas Shakespeare

Bewertet mit 4 Sternen

Andy Larkham erbt zufällig ein Vermögen. Zunächst genießt er seinen ab sofort sorgenfreien Zustand, aber dann tauchen doch Fragen auf. Wer ist dieser Mensch, der einem Wildfremden 17 Millionen vererbt, nur weil dieser zur rechten Zeit am rechten Ort war? Er beginnt nachzuforschen...

Der Roman hat im Groben drei Teile: im ersten erleben wir den sorgen- und schuldenbelasteten Andy, im zweiten gondelt er durch die Weltgeschichte und der dritte Teil erzählt die Lebensgeschichte seines Gönners.

Ich habe diesen Roman in einem Atemzug gelesen, einfach, weil er so gut geschrieben ist. Dabei ist er nicht frei von Mängeln: das Herzstück ist die Lebensgeschichte von Christopher Madigan und bevor diese erzählt werden kann, erfahren wir viel über Larkham, zu viel für meinen Geschmack. Besonders der zweite Teil blieb eher bläßlich, worin aber eventuell auch eine gewisse Absicht steckt. Aber dann folgt eine Lebensreise von Armenien über Australien nach London. Grandios geschrieben und bildgewaltig. Mit schönen Frauen, bösen Schurken und der Weite des australischen Outbacks. Und ich habe gelesen und gelesen und gelesen und zum Schluß habe ich ernsthaft überlegt, wieder von vorn zu beginnen. Weil ich mich nicht trennen wollte.

Stattdessen werde ich mir jetzt andere Bücher von Nicholas Shakespeare zulegen: seine Chatwin-Biographie etwa und "Der Obrist und die Tänzerin". Und hoffen, daß sie einen ähnlichen Zauber versprühen...