Rezension

Einfach mal anders

Dead Man's Hand – Die unorthodoxen Fälle des Grimshaw Griswald Grimsby -

Dead Man's Hand – Die unorthodoxen Fälle des Grimshaw Griswald Grimsby
von James J. Butcher

Bewertet mit 4.5 Sternen

Grimshaw Griswald Grimsby ist ein Hexer, allerdings ohne abgeschlossene Ausbildung, da seine Ausbilderin Mansfield in ihm keinerlei Potential sah. Nun muss er in einer Restaurantkette Kinder bespaßen und dabei alberne Kostüme tragen. Kurzweg: Grimsby ist ein Loser. Doch dann wird seine ehemalige Ausbilderin ermordet und Grimsby gerät in Verdacht der Täter zu sein. Ihm bleibt also nichts anderes übrig, als zu fliehen. An seiner Seite trifft er unerwartet den ehemaligen Partner Mansfields, Les Mayflower. Dieser wiederum kann nicht glauben, dass so eine Flasche wie Grimsby Mansfield ermordet haben soll und so versuchen die beiden gemeinsam, dem wahren Täter auf die Spur zu kommen.

Sowohl Titel als auch Cover weckten meine Neugier, außerdem natürlich auch die Tatsache, dass es sich bei James Butcher um den Sohn des großen Jim Butcher handelt. Da wollte ich durchaus wissen, ob dieser in die Fußstapfen seines Vaters tritt. Und ja, er kann definitiv genauso gut erzählen, wie der Vater. Allerdings ist James Butcher in seinem Erzählstil frischer und moderner und schafft es schnell, Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Witz, Tempo, Sarkasmus und Ironie sorgen dann noch zusätzlich für abwechslungsreiche Lesestunden.
Bei Dead Man’s Hand handelt es sich um eine Urban Fantasy, die Handlung spielt in unserer Zeit, allerdings gibt es parallel zu unserer Welt das Anderswo, das allerdings nur Hexen und Hexer sehen können. Dieses Anderswo ist eine ziemlich düstere und brutale Welt mit wirklich erschreckenden Figuren. Insgesamt hat Butcher ein wirklich großartiges Talent im Erschaffen neuer Wesen, die hier für einige Aufregung sorgen. Die Handlung wird dann auch immer mehr geprägt von Kampf- und Actionszenen, die den Leser durch die Seiten treiben.
Zugegeben, der Beginn zog sich etwas, Butcher braucht halt auch etwas Zeit, um Charaktere und die Welt zu zeichnen. Doch einmal im Buch angekommen, macht es einfach nur Spaß, diese ungewöhnliche Geschichte zu verfolgen.
Grimshaw Griswald Grimsby, allein der Name ließ mich gleich schmunzeln, erinnerte mich aber auch ein wenig an die Harry Potter Welt, allerdings ist das auch die einzige Gemeinsamkeit, denn Dead Man’s Hand ist wesentlich brutaler und actiongeladener.
Grimsby mochte ich irgendwie, dieser desillusionierte, junge Mann, der sich selbst erst finden muss. Das allerdings gelingt ihm hier doch soweit ganz gut. Mayflower ist das krasse Gegenteil und auch wenn sie sich am Anfang nicht sonderlich mögen, wird ein interessantes Team aus den beiden.

Mein Fazit: Mit Dead Man’s Hand hat James Butcher eine actiongeladene Geschichte erzählt, die nicht nur ganz viel Abwechslung bietet, sondern auch aus einer Mischung aus Krimi und Fantasy mal etwas Neues bietet. Wer Geschichten mag, die auch mal ungewöhnlich werden dürfen, ist hier bestens aufgehoben. Achtung Jim, hier kommt dein Sohn!