Rezension

Einfach mal ein bisschen Mut am Nachmittag zusprechen

Tea Time für die Seele -

Tea Time für die Seele
von Kristen Helmstetter

Bewertet mit 5 Sternen

Selbstbestärkung durch Selbstgespräche nach einfacher Anleitung und mit Textvorschlägen

Selbstgespräche zu führen wirkt wohl auf die allermeisten Menschen befremdlich. Doch eigentlich tut es jeder den ganzen Tag über, denn die eigenen Gedanken sind schließlich auch nichts anderes als ein Monolog an uns selbst. Wie wir dabei zu uns selbst denken, hinterfragen wir oft gar nicht. Würde aber jemand anders so mit uns reden, wie wir die Gedanken an uns richten, so wären wir sowohl über den Ton als auch über die überzogenen Erwartungen entsetzt. Und genau hier setzen Kristen Helmstetters Bücher an.

Nachdem ich schon Bettgeflüster für die Seele und Dolce Vita für die Seele gelesen habe, war es klar, dass ich mich auch deren Nachfolger widmen werde. Denn mit Tea Time für die Seele findet das Selbstgesprächsritual auch Einzug in den Nachmittag. Obwohl ich zu Beginn der Selbstgesprächsbücher noch wirklich skeptisch war, muss ich sagen, dass sich meine eigene Gedankenwelt stark verändert hat. Denn wenn man sich mal bewusster beim Denken zuhört, dann sticht der harsche Ton, den die meisten Menschen mit selbst haben, sofort ins Auge. Bereits aus den ersten Büchern habe ich das mitgenommen und gehe seitdem netter mit mir um. Mir kommt es nur so vor, als bräuchte mein Gehirn von Zeit zu Zeit eine Auffrischung, sodass mir dieses Buch gerade recht kam. Das Schöne an Tea Time für die Seele ist, dass direkt im Einführungstext eine kleine Wiederholung für die Selbstgespräche mitgegeben wird. Und anders als beim Bettgeflüster für die Seele wird hier nicht geraten, immer den gleichen Text zu nehmen, sondern sogar tageweise zu variieren. Das finde ich sehr angenehm, denn so kann man auf das spezielle Empfinden und Bedürfnis des Tages eingehen.

Ich mochte darüber hinaus auch, dass die Einleitung deutlich knapper gehalten wurde und dafür noch mehr Textvorschläge enthalten sind. Hier dürfte für jeden etwas dabei sein. Und auch wenn sich die Selbstgespräche am Anfang komisch anfühlen, kann ich nur sagen „probiert es aus, es hilft“. Ich stelle mir bei den Texten vor, dass ich das nicht zu mir selbst sage, sondern es mir ein Freund sagt, um mich zu stärken. So fühlt es sich richtig gut und ganz normal an.