Rezension

einfach nur gut

Die Zeit der Feuerblüten - Sarah Lark

Die Zeit der Feuerblüten
von Sarah Lark

Bewertet mit 5 Sternen

Nach drei leseintensiven Tagen, bin ich satt und zufrieden aufgetaucht aus diesem neuen Schmöker, den Sarah Lark uns hier mit "Zeit der Feuerblüten " wieder vorgelegt hat. Sie schafft es immer wieder mich zu begeistern mit ihrer Mischung aus informativen Beschreibungen Neuseelands und Schicksalen von Menschen, die es wagen ihr meistes Hab und Gut zu Hause zu lassen und sich in das Wagnis einer ungewissen Zukunft zu stürzen.

In ihrer neuen Triologie beginnt sie mit einer altlutherischen Gemeinde in Mecklenburg, die, da ihr der reformierte Wind entgegenbläst, ihr Heimatdorf verlassen will, um im fernen Neuseeland eine neue Gemeinde zu gründen. Diese Menschen, allen voran Ida mit ihrer Familie , die hier eine exponierte Stellung einnimmt, begeben sich auf eine dreimonatige Schiffsreise, um ihr Ziel am anderen Ende der Welt zu erreichen. Dort angekommen, erwartet sie eine unangenehme Überraschung, denn das Land , was ihnen vor ihrer Abreise versprochen wurde, ist nicht frei zur Besiedlung.

Parallel zu diese Geschichte, wird von Cat erzählt, einem jungen Mädchen von 13 Jahren, das als Tochter einer Prostituierten aufwächst und nun auch als Hure verkauft werden soll. Sie flieht aus Nelsen, der Küstenstadt, in der auch die Mecklenburger angekommen sind , in der Hoffnung auf ein besseres Leben.

Was mir an Sarah Larks Büchern am besten gefällt , sind die Beschreibungen der Landschaft Neuseelands und das Leben und die Riten der Ureinwohner, der Maori. Aber auch in diesem Buch gelingt es der Autorin fantastisch ,die Arroganz der Siedler gegenüber der Maori zu beschreiben. Sie sehen sich von Anfang an als die Herrscher dieses Landes, die ihre Kultur und ihren Glauben über alles stellen. Das Denken und Fühlen der Ureinwohner wird nur von wenigen respektiert und so ist es natürlich auch kein Wunder, dass es zu Auseinandersetzungen zwischen den Kulturen kommt.
Ich glaube diesen Anspruch stellt die Autorin auch an ihre Bücher, den Lesern die Folgen der Kolonisation auf anschauliche und unterhaltsame Weise aufzuzeigen. Sicherlich ist in ihren Büchern auch immer eine Liebesgeschichte zu finden , aber die Schicksale der Personen stehen im Vordergrund .So gelingt es hier auch gut nachzuvollziehen, wie aus der , durch ihren Glauben unterdrückten Ida, eine selbstbewusste Frau wird. Die verhärmten Altlutheraner, die verbissen nach ihrem Glauben leben und doch tagtäglich dagegen verstoßen, indem sie die Maori nicht respektieren, stehen stellvertretend für viele Siedler, die im 19. Jahrhundert ihr Glück in Südsee suchten.
Aber auch Abenteuer und Freundschaft nehmen einen großen Teil in diesem Roman ein. Die Beschreibung der Figuren ist der Autorin besonders gut gelungen. Vor allem Cat und Jane fand ich sehr gelungen. Über Jane habe ich mehr als einmal gelacht und der Pragmatismus von Cat an einigen Stellen , war schon sehr überzeugend. Das Sara Lark eine wunderbare Erzählerin ist, brauche ich hier glaube ich nicht zu wiederholen. Es macht einfach Spaß ihre Bücher zu lesen und so ist es mir auch bei diesem 900 Seiten starken Buch ergangen. Ich bin abgetaucht und sehr entspannt und zufrieden wieder in der Welt angekommen. Sicherlich ist die Geschichte an einigen Stellen vorausschaubar und gewisse Klischees finden sich hier auch, aber hallo, dies ist ein Roman, der unterhalten soll und dies tut er ausgezeichnet.