Rezension

Einfach nur langweilig

Mord als Alibi
von Bodil Martensson

Bewertet mit 0.5 Sternen

"Mord als Alibi" von Bodil Martensson (erschienen bei btb) ist ein Krimi.
In der Hotellobby redet ein Betrunkener immer wieder davon, dass er seine Frau umbringen möchte. Als diese tatsächlich wenig später tot aufgefunden wird, scheint die Sache klar zu sein: Ihr Ehemann hat Worten Taten folgen lassen. Dieser ist auch gleich geständig und wird verhaftet... Doch dann gibt es einen zweiten Mord, der mit dem Ersten in Verbindung steht. Hat der Ehemann gelogen? Und wenn ja, warum??
Der Fall hört sich auf den ersten Blick spannend an. Immerhin gibt es offenbar einen flüchtigen Mörder und einen Unschuldigen, der freiwillig wegen Mordes ins Gefängnis geht; Ich hatte erwartet, dass aus dieser Konstellation viel Ermittlungsarbeit folgt, die Intrigen aufdecken. Leider ist die Umsetzung eher enttäuschend. Im Großteil des Romans gibt es gar keine Ermittlungsarbeit, da der vermeintliche Mörder ja hinter Gittern sitzt. Dafür wird seitenweise von trivialen Dingen erzählt, wie der Umzug des Kommissariats in ein neues Gebäude oder dass die Frau des Hauptermittlers sexuell frustriert ist, seit die Kinder da sind. Ich persönlich wollte weder das eine noch das andere wissen und schon gar nicht so ausladend. 
Als der zweite Mord dann passiert hatte ich gehofft, dass der Roman endlich an Fahrt aufnimmt. Doch die Ermittlungen verlaufen einfach reibungslos. Es gibt keine Sackgasse in dem Fall  oder sonst etwas, dass Spannung aufbauen könnte. Selbst die Auflösung, warum der Ehemann einen Mord gestanden hat, obwohl er unschuldig ist, war mehr als dürftig.
Mir hat dieser Roman überhaupt nicht gefallen. Er war für meinen Geschmack zu langweilig und bot zu wenig Polizeiarbeit für einen Krimi. Deswegen würde ich ihn auch nicht unbedingt weiterempfehlen.