Rezension

Einfallsreich

Gras -

Gras
von Bernhard Kegel

Bewertet mit 4 Sternen

Gras – Bernhard Kegel

Diesen Roman würde ich irgendwo zwischen Wissenschaftsthriller und Dystopie einsortieren. Auf jeden Fall ist es ein extrem spannendes Setting.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, die beide in naher Zukunft liegen. Mitten in Berlin taucht ein bisher unbekanntes Gras auf, das zuerst niemandem auffällt. Durch sein rasantes Wachstum und die schnelle Verbreitung ist es jedoch bald nicht mehr zu übersehen. Die Neugier der Biologin Natalie ist geweckt, will sie doch unbedingt herausfinden, was es mit diesem Gras auf sich hat. Ist es eine Laune der Natur oder menschengemacht? Berlin befindet sich bald in einer monumentalen Krise, denn das Gras legt den Verkehr lahm und sorgt damit für allerlei Probleme. Es scheint nicht zu stoppen zu sein. Im zweiten Handlungsstrang vier Jahre später beschäftigt Natalie sich mit den Auswirkungen und der Entwicklung der „Gras-Invasion“, kämpft darüber hinaus aber auch um ihre eigene Sicherheit und nicht zuletzt ihr Leben.

Wie ich finde ist das eine faszinierende Ausgangssituation. Auch die Umsetzung fand ich recht interessant. Gerade der erste Handlungsstrang liest sich sehr wie ein Wissenschaftsthriller, während das Berlin „nach dem Gras“ dystopisch anmutet. Sprachlich ist es jetzt nicht der größte Wurf, aber in Ordnung. Überhaupt war es mir an manchen Stellen fast zu actionlastig. Man muss es als Unterhaltungsliteratur lesen, dann funktioniert das. Es ist spannend und teilweise auch etwas verrückt (ein Mammutbaby – ernsthaft?), aber es ist durchaus schlüssig erklärt.

Eine fesselnde und unterhaltsame Lektüre, die ich sehr gerne gelesen habe. 4 Sterne.