Rezension

Eiskaltes Lesevergnügen

Schneeweißes Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 5) -

Schneeweißes Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 5)
von Thomas Herzberg

Ein Mann scheint auf der Flucht zu sein. Er ist angeschlagen, das Wetter sehr unwirtlich und da – fällt er in ein tiefes Loch. Ob er sich hieraus aus eigener Kraft befreien kann, ist ziemlich unwahrscheinlich. Der beklemmende Einstieg in das „schneeweiße Grab“ hat es in sich, zumal ich bei ähnlichen Wetterverhältnissen diesen Thriller geradezu verschlinge und mir dieses Szenario bestens vorstellen kann.

Wie sich herausstellt, handelt es sich bei der Leiche auf dem Priwall um einen Sternekoch eines angesagten Restaurants, dessen Chef not amused ist, denn ohne seinen Küchenchef geht so gut wie gar nichts mehr.

Die Flensburger Ermittler Ina Drews und Jörn Appel werden von der Lübecker Kripo angefordert, um diesen Mord – denn um nicht anderes handelt es sich - aufzuklären. Dabei stoßen sie auf so manch Ungereimtheiten, auch ist die Identität des Toten nicht zweifelsfrei geklärt.

Dieser komplexe Fall fordert sie ganz schön und wie es so ist, haben sie plötzlich sowas wie einen Hilfsscheriff an der Backe, der – einmal Blut geleckt - sich nicht so leicht abschütteln lässt. Naja, irgendwie sind sie schon auf ihn angewiesen, denn das polizeiliche E-Auto hat wohl noch nicht so ganz begriffen, dass es bei einer Verfolgungsjagd schon auch auf Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit ankommt. Es kommt noch so einiges mehr auf sie zu und eine undichte Stelle bei den Lübecker Kollegen sorgt zusätzlichen für Ärger.

Ina und Jörn sind ein eingespieltes Team. Sie sind gut in ihrem Job, dessen Alltag sie ganz schön fordert und doch sind sie mit einem hintersinnigen Humor gesegnet, der einen auch in der trübsten Stimmung ein Schmunzeln entlockt. Was beweist, dass es nicht immer knallhart zur Sache gehen muss, auch müssen die Ermittler keinen schwerwiegenden Süchten frönen. Mit Witz und Charme erreichen sie ihr Ziel allemal. Lose Sprüche inklusive.

„Schneeweißes Grab. Zwischen Mord und Ostsee“ aus der Feder von Thomas Herberg hat alles, was ein Krimi braucht. Er ist spannend ab Seite eins, macht neugierig auf die Story und ist bis zum Schluss nicht durchschaubar. Mit Ermittlern, denen man nicht nur gerne folgt, die auch gut und glaubhaft dargeboten werden. Gerne mehr davon!