Rezension

Elementarwellen

Elementarwellen -

Elementarwellen
von Tamsin Calidas

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung und Inhalt

»Vor mir nichts als Meer« ist die Geschichte von der unglaublichen Kraft der Natur, wenn man alles andere verloren hat - ein atemberaubendes Buch über Einsamkeit, Freundschaft, Widerstandskraft und die Suche nach sich selbst.

Inhalt:

Ganz gleich, was die Maklerin sagt: Als Tamsin die Insel zum ersten Mal betritt, fühlt sie sich sofort zu Hause. Gemeinsam mit ihrem Mann lässt sie das hektische Londoner Leben hinter sich und zieht auf die Äußeren Hebriden. Eine Weile leben sie das erhoffte Idyll, doch schließlich bleibt Tamsin allein und mittellos zurück. Völlig auf sich gestellt und auf die raue Natur und die Feindseligkeit der Inselbewohner zurückgeworfen, kämpft sie umso mehr dafür, zu bleiben und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

 

Wie fühlt es sich an, wenn man nichts mehr hat außer sich selbst? - ein atemberaubendes Memoir über die Kraft der Natur - spürbar und ergreifend. Ein toll gewähltes Cover, ein schöner Schreibstil, der begeistert. Neuanfänge haben immer etwas Magisches, aber „Elementarwellen“ ist kein optimistisches Buch, denn Tamsin und Rab sind davon ausgegangen, dass sie von den alteingesessenen Insulanern mit offenen Armen empfangen werden, dass ihnen von allen Seiten Sympathie entgegengebracht und Hilfe angeboten wird. Leider ist das Gegenteil der Fall, denn die verschworene Inselgemeinschaft beäugt die Aktivitäten der Neuankömmlinge misstrauisch, sieht Vorurteile bestätigt, lässt sie spüren, dass sie nicht willkommen sind. Es kommt zu verbalen und physischen Übergriffen, ein entspanntes Miteinander scheint unmöglich. Das zehrt an den Nerven, schürt Aggressionen auf beiden Seiten, sodass nach einem Gewaltausbruch schließlich Rab die Segel streicht und die Insel und seine Frau verlässt. Auch wenn sie manchmal zweifelt, für Tamsin ist Scheitern keine Option. Sie ist stur, nicht bereit, ihren Traum aufzugeben. Also bleibt sie, beißt sich durch, gibt nicht auf, und die Insel wird, aller Widrigkeiten zum Trotz, zu dem Zuhause, das sie immer gesucht und dort endlich gefunden hat.

Tamsin Calidas ist eine britische Autorin und Fotografin. Sie hat in der Werbung, im Verlagswesen und für die BBC in London gearbeitet, bevor sie 2004 alles aufgab, um auf eine kleine, abgeschiedene Insel der Äußeren Hebriden zu ziehen. Dort lebt sie auf einem Croft und betreibt eine Pferde- und Schafzucht.