Rezension

emotionale, gelungene Fortsetzung

Tanz ins Leben -

Tanz ins Leben
von Ellin Carsta

Bewertet mit 5 Sternen

In der Villa Hansen ist wieder Leben eingezogen. Neben Georg Hansen wohnen hier nun auch Amala, Luises Tochter, und die hochschwangere Auguste, seine Enkelin. Trotz seiner bereits 76 Jahre genießt er den Trubel, den die beiden wieder in die Villa bringen. Ja man kann sagen, man merkt ihm das Alter nicht an und er geniest es sie um sich zu haben. Ich mag diesen vornehmen alten Herrn, der ja leider nur noch als Einziger der drei Hansen-Brüder lebt. Irgendwie schafft er es immer wieder die richtigen Worte zu finden, um seine Liebe zu den nun aufstrebenden Nachkommen zu finden und damit bei ihnen auch Gehör zu finden. Wieder hat es die Autorin geschafft, Krisen in der weit in der Welt verstreuten Familie zu beschreiben, die mich beim Lesen berührt haben und zum Weiterlesen veranlasst haben.

Gefreut habe ich mich über Eduards Zurechtweisung seiner Mutter Martha. Diese alkoholabhängige, verschwenderische Frau kennt man ja bereits als Negativfigur und ständiger Querulantin. Umso mehr musste ich darüber schmunzeln wie geschickt ihr Sohn sie der Lüge überführt hat und sie in ihre Schranken verweist, ohne dass es zum offenen Streit kommt. Hoffentlich bleibt er ihr gegenüber hart und Sorgen mache ich mir auch um sein Geschäft.

Ich bin immer wieder begeistert, wie liebevoll die Familienmitglieder miteinander umgehen, wie man an den Problemen des anderen teilnimmt, versucht zu helfen. Doch nicht alles kann man miteinander teilen und gerade daraus entwickelt Ellin Carsta die Dramatik dieses Familienromans. Über Sterne-Vergabe brauche ich bei so einem wunderbaren Buch gar nicht nachdenken. 5 Lesesterne und eine absolute Weiterempfehlung sind hier voll verdient.