Rezension

Emotionslos und langweilig

Nachts werden wir erwachsen - Ben Brooks

Nachts werden wir erwachsen
von Ben Brooks

Bewertet mit 2 Sternen

Im Leben des 17-jährigen Jasper läuft alles super. Meistens jedenfalls. Dennoch versucht seine Mutter sein Leben mit Psychotheraphie, halbherzigen Gardinenpredigten und strammen To-Do-Listen zu optimieren. Zusammen mit seiner besten Freundin Tenaya und seinen Freunden versucht allerdings auch Jasper sein Leben zu optimieren: mit soviel Sex, Drogen und Partys wie möglich. Leider gibt es auch ein Problem, dass er gerne aus seinem Leben verbannen würde. Keith, der neue Freundin seiner Mutter. Denn der ist höchst wahrscheinlich ein Mörder...

Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich die Kurzbeschreibung für das Buch etwas länger gestalten könnte. Leider musste ich der bitteren Wahrheit ins Auge sehen, dass ich im Grunde damit wirklich das gesamte Buch zusammengefasst habe.
Auch wenn der Klappentext recht interessant klang und "The Times" sogar von "wahnsinnig komisch" geschwärmt hat, kann ich mich da nicht wirklich anschließen und habe insgesamt wesentlich mehr erwartet, als es letztendlich wirklich gab.

Die Handlung ist ziemlich platt und recht uninteressant gestaltet. Emotionslos und oberflächlich erzählt Jasper über sein Leben, in dem es, wie bereits erwähnt, hauptsächlich um Sex, Drogen, Pornoseiten und Mädchen geht. Obwohl er damit angeblich sehr viel Spaß hat, merkt man davon nicht viel. Ziemlich wenig sogar.
In der Handlung selbst wird man ziemlich schnell weitergezerrt und vieles wirkt halbherzig auf die Beine gestellt und lieblos und knapp ausgearbeitet. Auch die wenigen "Höhepunkte", die die Geschichte aufpeppen sollten, konnten das Ganze nicht mehr wirklich retten.

Mit den meisten Charakteren konnte ich auch nicht wirklich warm werden. Jaspers Welt liegt irgendwo zwischen jugendlicher Unsicherheit, Paranoia und dem partybesessenen Ladyaufreißer. Mag wohl so gewollt sein, sympathisch wurd er mir jedenfalls nicht.
Die Einzige, die einigermaßen erwähnenswert war, war seine beste Freundin Tenaya, die ein ziemlich zerrütteltes Elternhaus und slbstverletzendes Verhalten hat.

Ich bin vom Buch ziemlich enttäuscht und hätte es ziemlich wahrscheinlich sogar abgebrochen, wenn es mehr Seiten hätte. Die Themen waren zwar interessant, die Umsetzung aber enttäuschend.