Rezension

Empfehlenswert für alle, die eine mystische, rasante und düstere Story lesen möchten.

Morbus Dei: Die Ankunft - Bastian Zach, Matthias Bauer

Morbus Dei: Die Ankunft
von Bastian Zach Matthias Bauer

Bewertet mit 4 Sternen

Johann ist auf der Flucht, er flieht vor dem Krieg und noch etwas, einem Geheimnis. Alles was er möchte ist wieder in seine Heimat zurück zu kehren. Schwer verletzt schleppt er sich durch Tirol, auf der Suche nach einem bewohnten Dorf, in dem er seine Wunden versorgen kann. Doch nicht nur in ihm stecken dunkle Geheimnisse, auch in dem Dorf, dass er in einem Tal entdeckt. In dem entlegenen Tiroler Bergdorf zu Beginn des 18. Jahrhunderts bleibt er schwer verletzt und am Ende seiner Kräfte vor der Tür eins Hauses liegen. Seine Sinne schwinden ihm und er erwartet schon seinen Tod, doch findet ihn Elisabeth, die Tochter eines der Bauern im Dorf, und pflegt ihn im Hause ihres Großvaters wieder gesund. Dass viel mehr hinter Elisabeths Familie steckt, als eine gewöhnliche Bauernfamilie, soll Johann bald erfahren. Er hat einen hohen Preis für seine Rettung zu zahlen. Der Bauer Jakob Karrer, Elisabeths Vater, verlangt von ihm seine Schuld bei ihm als Knecht abzuarbeiten. Dass in dem Dorf ungewöhnliches vor sich geht und die Dorfbewohner Angst haben, das bemerkt Johann schnell. Die Bewohner fürchten sich vor den "Ausgestoßenen" die in den alten Ruinen des Klosters im Wald leben. Sie sollen eine todbringende Krankheit haben, die äußerst ansteckend ist. Ist diese Krankheit eine Strafe Gottes? Doch Johann glaubt nicht an die Ammenmärchen der Dorfbewohner. Doch als immer wieder neue unerklärliche Geschenisse passieren und auch mehrere Menschen auf geheimnisvolle Weise verschwinden macht er sich auf die Suche nach dem Grund. Was er entdeckt bringt nicht nur ihn selbst in Gefahr.

Johann ist ein Flüchtling, und zudem kampferprobt. So ist die Vermutung nicht lange unbestätigt, dass er ein fahnenflüchtiger Soldat ist, der es nicht länger aushält in einem grausamen Krieg zu kämpfen. Seinen Mut und sein Ehrgefühl hat er jedoch nicht verloren. Und so ist es kein wunder, dass er beginnt im Dorf das Geheimnis zu lüften, nachdem ihm der "komische" Zusatz des Vater Unseres bei den Gebeten auffällt.

Elisabeth hat ein gutes Herz und ist eine liebenswerte, junge Frau. Trotz ihres herrschsüchtigen und bösartigen Vaters glaubt sie an das Gute. Ihr Großvater ist für sie der einzige in ihrer Familie bei dem sie sich wirklich wohl fühlt. Bis sie auf Johann trifft und sich nach und nach in ihn verliebt. Bei ihm fühlt sie sich auch sicher, doch hat sie Angst, dass ihr Vater oder jemand anderes im Dorf von ihnen beiden erfahren könnte. Jakob Karrer würde diese Liebe sofort unterbinden.

Auf dem Cover sieht man einen Mann, dessen Gesicht im Schatten seiner Kapuze liegt. Durch die Art der Kleidung tippe ich auf einen Priester oder auf einen Mönch. Dieser Eindruck wird durch den gewölbeartigen Gang im Hintergrund nur noch verstärkt. In seinen Händen hält er ein Buch, dass das Buch sein dürfte, das Elisabeth in der Kirche entdeckt und das auch im Prolog erwähnt wird. Die Farben sind komplett in düsteren Tönen gehalten, was die mysteriöse und geheimnisvolle Stimmung des Romanes unterstreichen. Somit passt das Cover gut zum historischen Krimi "Morbus Dei: Die Ankunft".

Der Schreibstil ist einfach gehalten und man fliegt über die Seiten. Manchmal hängt man kurz an Wörtern, die einem beim Lesen ein wenig ungewöhnlich vorkommen, aber eben in die zeit des 18. Jahrhunderts und die Tiroler Gegend passen. Es sind typische Ausdrücke wie etwa Kuchl für Küche. Doch bekommt man deren Bedeutung sehr schnell mit, oder kann sie sich sofort durch den ähnlichen Klang denken. Gerade diese typischen Begriffe sorgen noch mehr dafür, dass man sich nach Tirol versetzt fühlt. Die bildhaften Beschreibungen der Umgebung sorgen auch noch dafür, dass man sich als Leser die Umgebung und die Berge sehr gut vorstellen kann.

Das Buch beginnt mit einem wirklich spannenden Anfang in einer dichten und geheimnisvollen Atmosphäre. Gleich zu Anfang, wird Spannung aufgebaut und immer wieder erhöht. Die unheimliche und mysteriöse Stimmung im Dorf packt einen während des Lesens und man fiebert mit Johann und Elisabeth mit. Man trifft sehr schnell in der Handlung auf die wichtigsten Charaktere und bekommt auch deren Stand im Dorf mit. Manche Charaktere, die interessant sein könnten, werden nur am Rande erwähnt, was ein klein wenig schade ist. Als Leser hat man bei einigen Geschehnissen schnell eine Ahnung, was passieren kann, oder was genau dahinter steckt, doch schadet dies der Spannung keineswegs. Eher möchte man dann erst recht wissen, ob man mit seinen Vermutungen richtig liegt. Man hat immer den glichen Wissensstand als Leser, wie die Protagonisten. Durch dieses als Leser "im Dunkeln und Ungewissen gehalten" Werdens baut sich der Spannungsbogen immer weiter auf bis es in einem furiosen Finale mit einem Cliffhanger endet. Schuld, Sühne und Fragen über die Verantwortung für ein Handeln, bzw. seine eigenes Handeln tauchen in der Geschichte auf und regen zum Nachdenken an.

Eine fesselnde Handlung die einen zum Weiterlesen animiert und durch ihre düstere und mystische Stimmung. Empfehlenswert für alle, die eine mystische, rasante und düstere Story lesen möchten. Der zweite "Morbus Dei: Inferno" und dritte Teil "Morbus Dei: Im Zeichen des Aries" sind schon erschienen.