Rezension

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Ende enttäuscht

The Love Song of Miss Queenie Hennessy - Rachel Joyce

The Love Song of Miss Queenie Hennessy
von Rachel Joyce

Als Harold Fry Queenies Abschiedsbrief liest, entschließt er sich kurzer Hand durch ganz England zu laufen um von seiner ehemaligen, schwerkranken Arbeitskollegin und Freundin Abschied zu nehmen. Während der erste Band von Rachel Joyce, den ich leider nicht gelesen habe, Harolds Wanderung zu Queenie beschreibt, schildert dieser zweite Band die Ereignisse aus Queenies Sicht. Ihre Wartezeit verbringt Queenie mit einem weiteren Brief an Harold, indem sie ihr Leben im Hospiz schildert und auf die Geschehnisse der Vergangenheit aus ihrer Sicht eingeht. Sie gesteht Harold ihre Liebe, bekennt sich zu den Ereignissen, die jahrelang Schuldgefühle bei ihr hinterlassen haben und findet mit Hilfe ihres Briefes langsam Frieden.

Ich muss gestehen, dass mich vor allem das Ende des Buches nicht zufrieden gestellt hat und mir etwas unvollständig vorkommt. Zwar kann das daran liegen, dass ich den ersten Teil nicht gelesen habe und mir Harolds Sicht der Dinge fehlen, vor allem von dem tatsächlichem Zusammentreffen zwischen Queenie und Harold hätte ich mir aber mehr erwartet. Queenie findet ihren Frieden, eine richtige Aussprache zwischen den beiden gibt es jedoch nicht und es bleibt fraglich, ob Harold in der Lage sein wird ihren Brief wirklich zu entziffern. 

Sehr gut gefallen hat mir die sprachliche Gestaltung des Buches, die einfach und dennoch kreativ und verspielt gehalten war. Auch die Beschreibung des Hospizes war sehr gelungen, die anderen Bewohner waren richtige Charaktere, sehr unterhaltsam und authentisch. Es war schön zu lesen, wie Queenie langsam mit ihrem Leben abschließt und Frieden findet, auch wenn ich vor allem ihre Gefühlslage nicht immer nachvollziehen konnte.