Rezension

endlich ein neuer Chaplet!

In tiefen Schluchten - Anne Chaplet

In tiefen Schluchten
von Anne Chaplet

Bewertet mit 3 Sternen

Nach 5jähriger Pause erscheint endlich ein neuer Krimi von Anne Chaplet. Diesmal ist die Story in Südfrankreich angesiedelt, der Wahlheimat von Anne Chaplet, alias Cora Stephan.
Die Handlung ist in den Vivarais angesiedelt, einer rauen Gegend mit Bergen, Höhlen und jeder Menge Karstgestein. Dort hatte Tori mit ihrem Mann Carl ein altes Steinhaus in Belleville gekauft, weil Carls Vorfahren ursprünglich aus dieser Gegend stammen.
Inzwischen verwitwet, versucht Tori sich in die Dorfgemeinschaft einzufügen und hat in dem ehemaligen Polizisten Nico und der Vermieterin eines Ferienappartements Eva neue Freunde gefunden.
Zunächst verschwindet der holländische Feriengast von Eva spurlos und dann stirbt ein alter Mann aus dem Dorf unter mysteriösen Umständen. Toris Nachforschungen bringen sie selbst in Gefahr. Es gibt Verbindungen, die weit in die Geschichte des Dorfes zurückreichen, bis in die Zeit der Hugenottenvertreibung und in die Zeit des 2. Weltkrieges. Auch ein Hund spielt eine wichtige Rolle in dem Roman.
Anne Chaplet bemüht sich, dem Leser einen genauen Eindruck von der Gegend zu vermitteln, der Natur, den Farben und Gerüchen bis hin zum unberechenbaren Wetter. An mancher Stelle ist dies fast zu detailverliebt. Der Erzählstil ist dennoch flüssig.

Im vorderen und hinteren Buchdeckel befindet sich eine Karte des Vivarais und im Anhang sind Adressen und Internetseiten von Herbergen und Bistros, ja sogar die Markttage von 3 Orten aufgelistet.
Das Buchcover mit dem Bergdorf passt zur Handlung.

"In tiefen Schluchten" ist ein netter Krimi, passend als Urlaubslektüre - besonders in Frankreich. Zu viel Thrill und Spannung darf man jedoch nicht erwarten. Fazit: für Frankreich-Fans und Leser, die viel Lokalkolorit und Krimihandlung mit historischem Hintergrund mögen.