Rezension

Entscheidungen in schwieriger Zeit

Dietrich Bonhoeffer: Ein Lehrstück vom Widerstand in zwei Akten -

Dietrich Bonhoeffer: Ein Lehrstück vom Widerstand in zwei Akten
von Douglas Huff

Bewertet mit 4 Sternen

„...Als Beteiligter im Widerstand gegen das Hitlerregime: War der Theologe Dietrich Bonhoeffer eine Held oder ein Heiliger?...“

 

Diese Frage steht am Anfang des Prologs, der von Bernd Wannenwetsch verfasst wurde. Auf Fast 30 Seiten legt er dabei seine Ansicht der Dinge dar. Dann folgt ein Personenverzeichnis und ein kurzes Inhaltsverzeichnis des Theaterstücks.

Dass Theaterstück selbst spielt in zwei Zeitebenen. Eine beschränkt sich auf den 8. April 1945. An diesem Tag wurde das Todesurteil gesprochen. In diesem Teil geht das Gespräch vor allem zwischen Bonhoeffer und seinem Wärter. Allerdings haben mich hier einige Aussagen irritiert. In den Gesprächen geht es um Schuld und Verantwortung, aber auch um den Glauben. Das folgende Zitat passt nicht in die sonstigen Schriften Bonhoeffers.

 

„...Was hätte ich dir von Gott erzählen wollen? Was hättest du hören wollen? ...“

Der zweite Handlungsstrang beginnt Ende der 30er Jahre mit der Aufnahme von Bonhoeffer in den Widerstand an der Seite seines Schwagers und endet mit der Verhaftung von beiden.

 

„...Wir brauchen dich. Wir brauchen deine Hilfe. Es könnte für viele Menschen von großer Bedeutung sein...“

 

Hier wird der Frage nachgegangen, ob ein Mord aus moralischen Gründen gerechtfertigt ist. Gleichzeitig werden einige Stationen des Widerstands thematisiert. Es kommt zu Gesprächen zwischen Bonhoeffer und seinem Schwager Hans, aber auch mit zwei SS – Leuten.

Das Stück hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, wie menschliche Entscheidungen in schwierigen Zeiten abgewogen werden.