Rezension

Enttäuschend

Tief im Land - Neil Ansell

Tief im Land
von Neil Ansell

Bewertet mit 2.5 Sternen

Neil Ansell zieht sich für 5 Jahre in ein einsames Cottage in die Hügel von Wales zurück. Er will ein reduziertes Leben ohne Strom, fließend Wasser und Gesellschaft führen. Er beschreibt die Lage des ziemlich verfallenen Hauses in den abgelegen Hügeln. Nur ab und zu sieht er einen Schäfer, die Schafe, die Wildtiere und die Vögel sind seine einzige Gesellschaft. Die Ausflüge ins Dorf oder die nächste Kreisstadt beschränken sich auf das Mindeste.

Der Bericht ist einfach gehalten und wirkt deshalb anfangs auch so authentisch. Die Natur bestimmt seinen Tagesablauf.  Aber nach wenigen Kapiteln legt sich eine quälende Eintönigkeit über den Bericht. Der Autor beschränkt sich auf seine - in der Hauptsache - Vogelbeobachtungen. Zuwenig erzählt er von seiner inneren Haltung, zu seiner Veränderung durch die reduzierten Lebensumstände. Neben dem ausufernden Bird-Watching hätte ich gern mehr über die Beweggründe seines Aussteigens auf Zeit erfahren. Im Wechsel der Jahreszeiten beschreibt er seine Sichtungen, findet Bruthöhlen und Nester und beschreibt das Flug- und Balzverhalten der Vögel um seine Hütte. Er streift durch die Hügel, die Moore und die verlassenen Schafweiden, ein Fuchs oder ein Dachs werden zu Höhepunkten. Da sich das im Großen und Ganzen 5 Jahre lang wiederholt, reduziert sich das Buch zu einer reiner Auflistung immer gleicher Beobachtungen in der Natur.
Schade, ich hatte mir mehr davon versprochen.