Rezension

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Enttäuschendes Ende

Survivor -

Survivor
von C.J. Tudor

Bewertet mit 3 Sternen

(Achtung, Spoiler)
Nachdem mir "Das Gotteshaus" der Autorin richtig gut gefallen hat, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Horror, postapokalyptisches Setting und ein Locked-Room Szenario (in 3 unterschiedlichen Ausführungen) und das auch noch im winterlichen Schneegebiet? Hört sich vielversprechend an und hat mich leider doch enttäuscht.
Die Protagonisten waren allesamt recht austauschbar, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob das nicht sogar vielleicht gewollt ist. Bei so einer endzeitlichen Krisensituation zählt eben nur das Überleben, das wurde auch mehrfach deutlich gemacht. Außerdem fehlte einigen Protagonisten auch der Wille, weiterzumachen und zu kämpfen. Dadurch bekam die Story einen Touch von "alles ist egal". Solange man sich deshalb einfach denkt, die Austauschbarkeit der Protagonisten sei absichtlich vorhanden, stört es nicht weiter. 
Was mich allerdings wirklich gestört hat, waren die offenen Fragen und ungeklärten Handlungsstränge, die am Ende zurückblieben. Es wirkte auf mich einfach unfertig und unausgereift. 
Zudem fehlten mir einfach Informationen, bei denen ich bis zum Schluss hoffte, endlich mehr zu erhalten. Was hat es mit dem Virus genau auf sich? Wie entstand er? Warum verhalten sich die Infizierten so völlig unterschiedlich? Wieso haben sie mit Carter kommuniziert? Und wie kann das Retreat so weit ab von der Außenwelt sein und dann gibt es trotzdem überall Whistler im Wald? Was sollte das mit Welland am Ende? Warum?
Fragen über Fragen (das waren noch lange nicht alle) und es gab keine Antworten, stattdessen riss die Handlung einfach ab, wie um dem Leser zu zeigen: "Die Handlungsmotive und Ziele der einzelnen Personen sind völlig egal und hoffnungslos, weil sowieso jeder stirbt".