Rezension

Episches Meisterwerk

Queen of Shadows: Throne of Glass 4 - Sarah J. Maas

Queen of Shadows: Throne of Glass 4
von Sarah J. Maas

Bewertet mit 5 Sternen

!!! ACHTUNG - ENTHÄLT WESENTLICHE SPOILER ZU DEN VORGÄNGERN !!!

!! SPOILERGEFAHR !!

 

 

Inhalt:

Celaena kehrt zurück nach Adarlan, bereit, ihr Erbe anzutreten und sich dem König entgegenzustellen. Doch Rifthold hat sich verändert: Chaol ist ein Rebell geworden, Dorian ist besessen und ihr Cousin Aedion soll exekutiert werden. Zudem muss sie sich Arobynn Hamel stellen ...

Äußere Erscheinung:

Ich bin immer noch nicht zufrieden mit der Interpretation von "golden", aber gut, tun wir das eben als "vom Mondlicht beschienen" ab. Gut finde ich, dass hier jemand an den zwei, drei Stellen aufgepasst hat und Celaena, Entschuldigung, Aelin, kurze Haare hat. Ansonsten ist es wirklich cool und gerade alte Schwerter spielen bekanntlich eine wesentliche Rolle.
Auch der Titel ist wieder sehr passend und aus dem Buch aufgegriffen.

Meine Meinung:

Woran ich mich erst mal gewöhnen musste, war, dass Celaena nun auch in der Erzählweise Aelin genannt wird - was ich stilistisch aber super finde, da es nochmal verdeutlicht, dass sie ihr Erbe angenommen und ihre Schwäche bzw. ihre Verschlossenheit gegenüber ihrer Vergangenheit überwunden hat.
Und das hat sie definitiv. Diese Reihe vollbringt das Meisterwerk, dass sich eine starke Protagonistin zu einer noch stärkeren Protagonistin weiterentwickelt. Aelin ist eine Königin, sie trifft Entscheidung, schmiedet Pläne und handelt oft so, dass der sie liebende Leser nur stolz lächeln kann. Nichtsdestotrotz bemüht sie sich, ihre Unabhängigkeit zu erhalten und verbirgt eine verletzliche Seite.
Gerade Leser der Vorgeschichte wissen um ihr gutes Herz, und auch das tritt hier wiederholt zum Vorschein und sorgte nur dafür, dass ich sie noch mehr ins Herz schloss. Aelin zeichnet sich durch eine Stärke, Intelligenz, einen Mut und eine Kampffertigkeit aus, die das Lesen eine Freude werden lassen.

In diesem Band trifft Aelin wieder auf ihre Vergangenheit als Assassinin in Rifthold, die gerade Leser von „The Assassin’s Blade“ bekannt sein dürfte. Das Lesen dieses Vorbandes kann eine Hilfe sein, gerade in Bezug auf die Hintergründe.
Obwohl bereits in den Vorgängern Enthüllungen auf den Leser eingeprasselt waren, warten immer noch unerwartete Wendungen und Enthüllungen auf ihn. Und auch Action ist definitiv vorhanden - wem „Heir of Fire“ zu viel Lehrstunde war, der dürfte sich hier an rasanter, äußerst spannender Handlung erfreuen.
Wie auch die anderen Bände der Reihe war dieser unglaublich fesselnd und süchtig machend, sodass ich am Ende verloren zurückblieb und den fünften Teil entgegen sehne.

Anders als besonders in „Heir of Fire“ dominiert Aelin hier wieder deutlich die Erzählperspektive. Manons Passagen sind kurz, auch wenn jetzt die ersten Fäden zu Aelins Handlungsstrang gesponnen werden. Zwar erhalten auch Aedion, Chaol und andere das Wort, aber oft ebenfalls nur kurz.
Chaol entlockte mir mit seiner sturen, uneinsichtigen, verletzten Art manchmal einen Seufzer, aber auch er macht insgesamt eine Entwicklung durch. Somit haben sich sowohl er als auch Aelin entwickelt und so voneinander entfernt.
Stattdessen glimmt eine andere, leise Liebesgeschichte auf - und wie ich bereits in den Rezensionen zu den Vorgängern erwähnt habe, gefällt es mir, dass hier Konflikte eines Liebesdreiecks vermieden werden, indem Aelin schlicht verschiedene Beziehungen hat, was absolut authentisch ist. Dennoch spielt sich ebendiese Liebesgeschichte eher im Hintergrund ab.

Noch mehr als in dem Vorgänger kristallisiert sich die Emotionalität heraus. Es gibt einige Stellen, die mein Herz berührten, und dafür muss noch nicht mal jemand sterben.
Was die Handlung angeht, so finde ich die Komplexität der Zusammenhänge und das Epische in allem beeindruckend. 

Fazit: Süchtig machende, epische, emotionale Fortsetzung mit viel Action und einer sehr starken Protagonistin!