Rezension

Er läuft und läuft und läuft

Der Marathon-Pater -

Der Marathon-Pater
von Tobias Breer

Bewertet mit 5 Sternen

Darum geht es:

Andreas Breer ist das jüngste von sieben Geschwistern. Als er im Alten von 15 Jahren seine Mutter verliert, verliert er auch den Glauben an Gott. Er hadert mit seinem Schicksal, wendet sich von Gott ab. Erst Jahre später, nach einem Gespräch mit Pater Gottfried findet er nach und nach wieder zu seinem Glauben. Er fühlt eine innere Verbundenheit mit Gott und so entschließt er sich, ins Kloster zu gehen. Er macht sogar Karriere und immer mehr Aufgaben werden ihm zugemutet bzw. mutet er sich selbst zu. Bis er sich eines Tages zu viel zumutet. Und so beschließt er, sein Leben zu ändern. Er fängt an zu laufen. Erst ganz klein, dann immer längere Strecken. Irgendwann hört er von Spendenläufen und so beschließt er, mit seinen Marathonläufen Spenden für seine Gemeinde zu sammeln. Erst schleppend, dann immer mehr. Und mit diesen Spenden können immer mehr Projekt und damit Menschen unterstützt werden.

Meine Meinung:
Eine sehr bewegende und beeindruckende Geschichte.
Wir erleben hier in diesem Buch auf der einen Seite den Werdegang und die seelsorgerische Tätigkeit von Pater Tobias in der Herz-Jesu-Gemeinde in Duisburg-Neumühl, einem sozialen Brennpunkt. Immer wieder setzt sich Pater Tobias für die sozial Schwachen und teilweise von der Gesellschaft vergessenen ein. Wir erleben, was Gemeindearbeit wirklich ist. Wie viele Projekte Pater Tobias durch seine erlaufenen Spenden bereits ins Leben gerufen hat. Wir erfahren von Träumen und erleben deren Umsetzung. Und wir erleben gelebte Ökumene, denn es sind nicht nur die Christen, die die Hilfe und den Zuspruch von Pater Tobias suchen.

Auf der anderen Seite erleben wir den Marathon-Pater bei seinen Läufen, die hier in diesem Buch wirklich sehr lebendig und anschaulich geschildert werden. Pater Tobias lässt uns an seinen Eindrücken, die er bei diesen Läufen sammelt, teilhaben. Der lässt uns aber auch an seinen Zweifeln teilhaben. „Schaffe ich das überhaupt? Schaffe ich es bis ins Ziel? Schaffe ich es den Berg hinauf? Schaffe ich das, was ich mir vorgenommen habe? Im Laufen genauso wie in der Gemeinde“ Denn auch Pater Tobias ist nicht frei von Zweifeln. Und dann immer wieder die Frage: „Was würde Jesus jetzt tun?“

Der Schreibstil dieses Buches ist sehr leicht und flüssig. Es liest sich sehr angenehm und man kommt zügig voran. Das 188 Seiten lange Buch ist in 18 Kapitel (inklusive Epilog) unterteilt. So kann man es gut in einem Rutsch aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Am Ende des Buches finden wir noch Tipps für Hobbyläufer, Ernährungstipps sowie Gebetstipps. Im ganzen Buch finden sich immer wieder Fotos vom Marathon-Pater bei seinen Läufen oder in seiner Gemeinde. Das lockert zum einen das Buch auf, zum anderen bekommt man so nochmal einen besseren und persönlicheren Eindruck von Pater Tobias. Das hat mir sehr gefallen.

Mein Fazit:
Einmal angefangen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich musste einfach weiterlesen. Diese (wahre) Geschichte hat mich unglaublich berührt, bewegt und beeindruckt, denn ich habe mich an der ein oder anderen Stelle durchaus wiedergefunden. Von mir eine absolute Leseempfehlung nicht nur für Läufer oder gläubige Christen. Ich vergebe ich 5 Sterne.