Rezension

Er und sein Frauchen

She and her Cat - Makoto Shinkai, Tsubasa Yamaguchi

She and her Cat
von Makoto Shinkai Tsubasa Yamaguchi

Bewertet mit 4 Sternen

An einem Frühlingstag wird der verwahrloste Kater von einer jungen Frau gefunden, die ihn fortan bei sich aufnimmt. Chobi liebt sein Frauchen innig, doch er macht sich auch Sorgen, denn sie scheint von Tag zu Tag trauriger zu werden.
Ein Jahr lang erläutert Chobi aus seiner Sicht die Zeit mit seinem Frauchen, doch was sich zwischen der Verabschiedung zur Arbeit am Morgen und dem Heimkehren am Abend abspielt, bleibt dem Kater – und damit uns als LeserInnen – verborgen. So entwickelt sich eine ganz eigene Erzählperspektive, die einen einerseits zwar distanziert von Chobis Frauchen hält, andererseits aber nachdenkliche Sicht ermöglicht. Es lässt ganz viel Raum zur Spekulation, was mit Chobis Frauchen in ihrem Innersten los ist.

Ich mochte den Zeichenstil sofort, und mir gefiel die Idee, dass aus Sicht einer Katze berichtet wird (ähnlich wie bei „My Roommate is a Cat“). Beim Versuch, nachzuvollziehen, an was das Frauchen des Protagonisten leidet, wanderten meine Vermutungen von Burnout zu Depressionen. Aufgelöst wird es nicht, man bleibt mit seinen Vermutungen auf sich allein gestellt. Gerade das fand ich aber auch interessant am Konzept dieses Mangas.