Rezension

Ergreifend

Oskar und die Dame in Rosa - Eric-Emmanuel Schmitt

Oskar und die Dame in Rosa
von Eric-Emmanuel Schmitt

Bewertet mit 4 Sternen

Oskar ist 10 Jahre alt und an Leukämie erkrankt. Er hat verstanden, dass weder die Operation noch die Chemotherapie ihm helfen konnten und dass er bald sterben muss. In seinen letzten Tagen bekommt er Unterstützung von "der Dame in rosa", einer ehrenamtlichen Dame. Eigentlich darf sie nur zweimal in der Woche kommen, aber sie handelt aus, dass sie ab nun jeden Tag mit Oskar verbringen darf.

Oskar schreibt - angeregt von ihr - Briefe an Gott. Jeden Tag erlebt er zehn Lebensjahre und stellt sich vor, sein Leben so schnell zu leben. Er ist ein Teenager, verliebt sich in Peggy, einem Mädchen, das auch auf der Station ist, heiratet Peggy später, macht Fehler, aber lernt auch viel.

Die Dame in rosa schafft es auch, dass Oskar sich seinen Eltern wieder annähert, die nicht mit ihrer Trauer umgehen können und sich in seiner Gegenwart steif verhalten und in nur noch mit Geschenken überhäufen, ihn aber nicht mehr in den Arm nehmen.

Wie oft in den Romanen von Schmitt spielt Gott eine Rolle. Der anfangs atheistisch erzogene Junge nähert sich Gott. Es handelt sich aber nicht um einen Bekehrungsroman.

Eine wunderschön geschriebene, aber auch sehr traurige Geschichte, die sich dem Thema Krankheit und Tod von Kindern sehr gut nähert.