Rezension

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Erschreckend

Sklavin - Mende Nazer, Damien Lewis

Sklavin
von Mende Nazer Damien Lewis

Bewertet mit 5 Sternen

Mende wächst als Nuba auf und lebt mit ihrer Familie friedlich in den Nuba Bergen bis eines Tages die Araber ihr Dorf überfallen und die Kinder verschleppen.
Von da an nimmt ihr Leben eine schreckliche Wendung.
Sie wird als Sklavin verkauft und so schlecht behandelt wie man es sich kaum vorstellen kann.

Mich persönlich hat die Biographie von Mende Nazer wirklich beschäftigt und gefesselt.
Es ist unvorstellbar, was sie durchgemacht hat. Für mich ist es nicht nachvollziehbar wie man einen Menschen so schrecklich behandeln kann und wie ein Mensch etwas derartiges ertragen kann.
Was mich besonders schockiert ist die Tatsache, dass die Ereignisse noch nicht lange her sind. Es ist er erschreckend wie leicht es auch nach der Jahrtausendwende noch ist Sklaven in ein zivilisiertes Land wie England zu schmuggeln.

Was mir noch gut gefallen hat waren Mendes Schilderungen am Ende des Buches. Man macht sich kaum Gedanken wie schwer es für sie sein musste sich in unseren Alltag einzugliedern, nachdem sie ihre Sklavenhäuser nie verlassen hat.
Nicht einmal ihre Adresse kennt sie und drei mal am Tag zu essen ist für sie unvorstellbar schwierig.

Das Ende stellte für mich eine Reflexion des kleinen Nuba Mädchens vom  anfang dar, welches in seiner einfach Welt, weitab von unserem "Fortschritt" lebt und die Dinge auf die einfachste Weise betrachtet.

Ein wirklich gelungenes Buch.
Es ist spannend, jedoch auch erschreckend und unglaublich gut geschrieben.