Rezension

Erst ab der zweiten Hälfte überhaupt interessant

Tod in der Villa Verbena - Barbara Büchner

Tod in der Villa Verbena
von Barbara Büchner

Bewertet mit 2 Sternen

Worum geht’s?

Als Sportstudentin Juliane das Gut ihres Onkels in der Toskana erbt, ist sie mehr als nur überrascht. Sie hatte seit Jahren keinen Kontakt mehr zum Bruder ihres Vaters und kann sich auch nicht daran erinnern, jemals dort zu Besuch gewesen zu sein. Anstandshalber fährt sie trotzdem hin und muss dabei feststellen, dass ihre Cousins alle davon überzeugt sind, sich an einen Besuch von ihr und ihrem mittlerweile ebenfalls verstorbenen Vater erinnern zu können. Inmitten einer ihr völlig fremden Umgebung versucht Juliane nicht nur, ihren verdrängten Erinnerungen auf die Spur zu kommen, sondern auch herauszufinden, wie ihr Onkel tatsächlich zu Tode kam.

 

Meine Meinung

Die Geschichte klang für mich zunächst sehr interessant – Eine mysteriöse Erbschaft, ein offensichtlich verdrängter Besuch in der Toskana und eine eher undurchsichtige Verwandtschaft, da habe ich durchaus einiges an Potential gesehen.

Leider habe ich dann aber erst knapp die Hälfte des Buches lesen müssen, um überhaupt Interesse an der Handlung aufbauen zu können. Die Protagonistin Juliane bleibt von Anfang an eher blass und wirkte auf mich sehr oberflächlich, auch wenn die Fixierung auf ihren Körper immer wieder als Schutzmechanismus beschrieben wird. Über das gesamte Buch hinweg konnte ich irgendwie keine richtige Beziehung zu ihr aufbauen und hatte teilweise ernsthafte Probleme damit, ihre Gedanken und Handlungen wirklich nachzuvollziehen.

Auch der Rest ihrer Familie, ihr Cousin und die beiden Cousinen war mir einfach nicht sympathisch, sondern machten auf mich eher den Eindruck, als hätte man noch eben krampfhaft nach ein paar potentiellen Antagonisten mit undurchsichtigen Absichten gesucht, die im Endeffekt aber relativ für sich bleiben und meiner Meinung nach gar nicht so wichtig für die eigentliche Handlung waren.

Bei den übrigen Nebencharakteren konnte ich leider ebenfalls keine wirklichen Tiefen feststellen, wobei ich die Dottoressa und Jens' Onkel sogar noch ganz nett fand, wenn sie auch ebenfalls relativ unerheblich für die eigentliche Handlung waren.

Ab der zweiten Hälfte nahm die Geschichte dann glücklicherweise an Fahrt auf, die Ereignisse häufen sich und für mich wurde die Gefahr, in der Juliane schwebt, endlich greifbar. Den Urheber der Anschläge auf die Protagonistin hatte ich tatsächlich gar nicht auf dem Schirm, weshalb ich von der Auflösung immerhin mehr oder weniger positiv überrascht war. Tatsächlich sehr kreativ gestaltet fand ich auch die genauen Umstände des Todes von Julianes Onkel, denn völlig alltäglich ist das ganz auch für einen Todesfall in so einem verdächtigen Umfeld sicher nicht.

 

Fazit

Leider hat mir Tod in der Villa Verbena nicht so gut gefallen, wie ich vor dem Lesen der Geschichte eigentlich vermutet hatte.

Die Protagonisten und vor allem auch die erste Hälfte des Buches konnten mich nicht überzeugen, und für mich war es ein ganzes Stück Arbeit, mich bis zur besseren zweiten Hälfte der Geschichte vorzuarbeiten.

Zumindest die Auflösung wies dann genügend Kreativität auf, sodass mir das Ende tatsächlich am besten an der gesamten Handlung gefallen hat.

Dafür gibt es immerhin noch zwei Bücherstapel von mir.