Rezension

Erwartungen übertroffen!

Die Todeskönigin - Sarah B. Durst

Die Todeskönigin
von Sarah B. Durst

Bewertet mit 5 Sternen

Allgemeines:

Die Todeskönigin ist der zweite Band in der Trilogie um die Königinnen von Rhentia. Das Paperback wurde von Michaela Link aus dem Amerikanischen übersetzt. Der Originaltitel lautet The reluctant queen.

Die deutsche Ausgabe hat 560 Seiten und ist am 26. November 2018 erschienen. Sie ist dem ersten Teil sehr ähnlich gestaltet und macht sich gut neben ihm im Regal. Auch hier beherrschen Grautöne das Cover und machen durch Abbildungen die Vorherrschaft der Natur innerhalb der Geschichte deutlich.

Meine Rezension zum ersten Teil findet ihr hier.

Inhalt:

„Naelin weiß, was sie sich vom Leben wünscht: Familie, Kinder und ein ruhiges, glückliches Leben. Auf gar keinen Fall will sie Königin von Aratay werden. Sie scheut sowohl die Verantwortung als auch die damit verbundene Gefahr für ihr Leben und das Leben ihrer Kinder. Doch kann sie sich dieser Bürde entziehen, wenn ihre Weigerung jeden einzelnen Menschen in Aratay in tödliche Gefahr bringt? Denn in ihrem Land ist die Königin der einzige Schutz des gewöhnlichen Volks vor den Geistern, und Naelin ist die einzige mögliche Erbin der todgeweihten Königin Daleina. Wem gilt ihre größere Pflicht – ihren eigenen Kindern oder einem ganzen Volk …?“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Allem wohnt ein Geist inne: der Weide mit ihren Blättern, die sachte über die Oberfläche des Teiches streifen, dem Bach, der den Fluss speist, dem Wind, der den Geruch nach frischem Schnee mit sich bringt … Und diese Geister wollen dich töten.“ (S. 7)

Sarah Beth Durst ist das gelungen, was so vielen Autoren misslingt. Sie hat es geschafft, einen zweiten Band zu schreiben, der lesenswert ist. Die Todeskönigin ist nicht etwa ein Zwischenband, der das Worldbuilding ein wenig unterstützt, die Charaktere ein paar interessante Dinge erleben lässt und lediglich auf den dritten Band vorbereitet. Nein, im Grunde genommen ist er sogar fast besser als der erste Band. Eigentlich hat der erste Band, von dem ich bereits so viel gehalten habe, wahrhaftig auf den zweiten vorbereitet. Obwohl meine Erwartungen nach dem ersten Band enorm hoch waren, wurden sie in Die Todeskönigin weit übertroffen… Und so soll es doch auch sein, oder? Selbstredend ist es unerlässlich, den ersten Teil zu kennen, um den zweiten genießen zu können. Aber in welcher guten Reihe ist das nicht so?

Als Leser lernt man im zweiten Band Protagonistin Naelin kennen. Naelin, die eigentlich am liebsten gar nicht in diesem Buch mitspielen möchte. Und genau aus diesem Grund habe ich sie sofort ins Herz geschlossen. Wirkt sie anfangs unnahbar, so liefert sie für ihr Verhalten gute Gründe: zwei zuckersüße Kinder. Mir ist sehr positiv aufgefallen, dass diese beiden Kinder sich im Laufe der Geschichte auch genau so verhalten wie Kinder eben sind. Dadurch wird die inhaltlich doch recht hart anmutende Handlung in dieser beinahe alptraumhaften Welt hin und wieder durch echtes Kinderhandeln unterbrochen. Ein sehr selten in der Fantasy auftauchendes und gut gemachtes Detail. Die Kinder fungieren zudem sozusagen als Bindeglied zwischen verschiedenen Protagonisten und spielen für den Erfolg der Geschichte noch eine wichtige Rolle…

Wie wird Naelin sich entscheiden? Muss sie Renthia wirklich retten? Gibt es niemanden sonst, der das tun kann? Wer wird Königin sein?

Fragen über Fragen. Vor allem zum Ende der Handlung hin werden einige Andeutungen gemacht, die mich kaum ruhig auf den dritten Band warten lassen. Ich war so überrascht und möchte auf der Stelle Erklärungen haben! Ich muss sofort wissen, wie es weitergeht. Kennt ihr dieses Gefühl?

Fazit:

Sarah Beth Durst steht für gute Fantasybücher. Sie hat mir inzwischen mehrfach bewiesen, was sie kann. Ich freue mich auf den dritten Band der Reihe und habe auch schon ein weiteres neues Buch von ihr bei mir stehen. Worauf wartet ihr?