Rezension

Erzählungen mit einem nachdenklichen Nachklang

Kameraübung
von Synke Köhler

Bewertet mit 5 Sternen

Kameraübung ist eine Erzählung von weiteren acht Erzählungen, die dieses Buch umfasst. Menschen am Fluss, Familien mit besonderen Familienangehörigen sowie ein Mann und eine Frau, die sich für eine Nacht lieben, aber eine Liebe für kurze Dauer erzählen en Alltag vieler unterschiedlicher Figuren, die teilweise nicht gegensätzlicher sein können.

Die gebürtige Dresdnerin Synke Köhler schrieb mit diesem Erzählband ihr erstes Prosabuch – sozusagen ihr Debüt in Prosa. Synke Köhler nimmt die Leserschaft mit auf eine Reise, die die Leserschaft nicht von oben betrachtet, sondern als ob man als Leserin die Szene aus einer gewissen Entfernung beobachtet, aber manchmal auch mittendrin steht, so dass man aufgrund der Figuren eigentlich lieber aus der Szene wieder verschwinden möchte, da diese Figuren unsympathisch wirken. Besonders gut hat mir die Erzählung über den Jungen Ibu-Janis gefallen, die einen schon nahe geht. Hier merkt man, dass nicht alle Menschen perfekt sind, und es auch nicht wichtig ist, ob sie perfekt sind, sondern dass diese Menschen unser Leben bereichern.

Erzählungen sind in der Regel kurz, und dennoch können sie viel erzählen wie es dieser Erzählband zeigt. Mich überraschte die Tiefe, die sich in den Detailbeschreibungen der Figuren und Erzählungen widerspiegeln. Für diejenigen, die gerne zwischendurch sich mit Erzählungen beziehungsweise Prosa beschäftigen möchten, kann ich dieses Debüt ans Herz legen.