Erziehungsfragen
Bewertet mit 5 Sternen
Klappentext:
Vor der Trauung sterben, um ein Vampir zu werden? Das hebt den Begriff 'toxische Beziehung' auf ein völlig neues Level.
Wenn es nach Jeremy ginge, würde Linett, so wie die Hochzeitsvorbereitungen, in den letzten Zügen liegen. In den letzten Atemzügen. Denn Linett soll ein Vampir werden – wie er.
Leider schwankt Linett gehörig zwischen ihrem menschlichen Leben und der Liebe zu Jeremy. Dabei ist das Leben als Vampir doch gar nicht so übel. Zumindest wenn man nicht auf Linetts Pro- und Kontra-Liste nachsieht. Aber es wird noch besser (oder schlechter – je nachdem, wie man es betrachtet): Ausgerechnet Linetts erklärter Todfeind Lorenzo Sivori taucht bei ihnen auf und bittet um Unterschlupf.
Jeremy weiß zwar nicht, wie Linetts Nemesis bei ihnen zwischen Kindererziehung, Familienalltag, Wandlungsängsten und Hochzeitsvorbereitungen noch ins Programm passen soll, aber in einem ist er sich todsicher: Ab jetzt kann es nur noch schiefgehen!
Auch der siebte Band der witzig-skurrilen Erfolgsreihe ›Verflixt und zugebissen‹ ist in sich abgeschlossen. Egal ob du die anderen Bände kennst oder nicht, bei diesem Roman bleibt vor Lachen kein Auge trocken – und auch der ein oder andere Blutstropfen könnte dabei fließen.
Rezension:
Raphael, der Sohn von Jeremy und Linett, ist mittlerweile 9 Jahre alt. Nach so viel Zeit könnten die beiden eigentlich langsam mal ans Heiraten denken. Allerdings zögert Linett noch, ob sie sich bei der Gelegenheit auch gleich vampirisieren lassen soll. Jeremy als geborener Vampir sieht natürlich nur die positiven Seiten, doch Linett hat eine lange Pro- und Kontraliste erstellt. Raphael eifert unterdessen seinem Patenonkel Jason, dem vampirischen Mafiapaten, nach, was seinen Schuldirektor in den Wahnsinn treibt. Und dann verliebt er sich in seinem zarten Alter auch noch. Das Mädchen ist die Enkeltochter eines italienischen Mafiapaten und obendrein selbst eine Viertelvampirin.
Indem Allyson Snow mit Jeremy und Linett wieder die beiden Protagonisten ins Rampenlicht stellt, mit denen die humorvolle bis saukomische Vampir-Urban-Fantasy-Reihe in Band 1 („Vampire, Pech und P(f)annen“) ihren Anfang nahm, kehrt sie praktisch zu den Ursprüngen zurück. Und natürlich hat Linett wieder ihre Kampf-Bratpfanne zur Hand! Deren Stabilität bekommt in diesem Buch eine harte Belastungsprobe zu bestehen. Ein absolutes Highlight stellt eine Szene fast zu Beginn dar, in der die Eltern im Büro des Schuldirektors ihres Sohnes über Erziehungsfragen diskutieren. Sollte jetzt jemand meinen, das wäre relativ normal, könnte das auf einem Irrtum beruhen. Linett und Jeremy diskutieren nämlich nicht über die Erziehung ihres Sohnes, sondern über die Erziehung des (anwesenden) Schuldirektors! Selten hat der geniale Anarcho-Humor der Autorin solche Höhenflüge gezeigt. Dass das sogar noch steigerungsfähig ist, beweist das Finale. Haben die Auseinandersetzungen der Vampir-Mafia in den letzten Bänden schon Notre-Dame (Band 4 „Alles, was Sie beißen, kann gegen Sie verwendet werden“), den Vatikan (Band 5 „Ist das bissig, oder kann das weg?“) und das Weiße Haus (Band 6 „Wer einmal beißt, dem glaubt man nicht“) dem Untergang nahegebracht, so droht Italien diesmal, eines seiner berühmtesten Wahrzeichen zu verlieren. Und das, obwohl das Gebäude eigentlich gar nicht wirklich beschädigt wird …
Nachdem Allyson Snow schon gedroht hatte, dieser Band würde der letzte der „Verflixt und zugebissen“-Reihe, besteht jetzt doch wieder Hoffnung auf einen 8. Band. Auf der Homepage der Autorin darf darüber abgestimmt werden. (Zu den Bänden 9 bis 99 werden wir sie dann schon noch überzeugen.)
Fazit:
Vampire, Mafia, Sehenswürdigkeiten – vor dem absolut genialen Anarcho-Humor dieser Reihe ist nichts und niemand sicher.
Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
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