Es dauert und dauert
Bewertet mit 2 Sternen
Passagiere auf einem Nachtflug von Bangkok nach Zürich. Da sind Michael und Stefan, ein schwules Paar; Emma, nach einer entmutigenden Autorenreise; Walter, verlassen von seiner plötzlich lesbischen Frau; ein junger Blogger; eine japanische Familie und Bill. Bill, der nervtötend und immer betrunkener werdend den Mitreisenden Geschichten erzählt. Sehr ausführlich, öfter abschweifend. Er spricht laut, die Passagiere müssen zuhören und versinken in eigenen Erinnerungen.
In den langatmigen Texten erkennt man viele rhetorische und echte Fragen. Allerdings gehen die unter in einem Textbrei ohne Fragezeichen. Ermüdend. Selten blitzen unterhaltsame Geschichten, kleinen Diamanten gleich, auf. Originell ist Bills Idee, alle Getränke „Martha“ zu nennen und sich mit ihnen zu unterhalten. Das war es aber auch, die Erzählungen ziehen sich genau wie der stundenlange Nachtflug wie Kaugummi. Schade, denn der Grundgedanke in Christina Viraghs Roman, herausgegeben vom Dörlemann Verlag, hat viel Potential.