Rezension

Es gibt keine Jahreszeit, in der man „Vulkantöchter“ nicht lesen kann.

Vulkantöchter - Steffanie Burow

Vulkantöchter
von Steffanie Burow

Bewertet mit 4 Sternen

Exotisch, farbenprächtig, mystisch Eine verwirrende Vielfalt der Kulturen, überwältigende Natur und düstere Riten – die Touristin Alexandra kann der Exotik Indonesiens wenig abgewinnen. Doch als ihr Mann Martin auf mysteriöse Weise verschwindet, führt sie die Suche nach ihm tief in die Geheimnisse der Inselwelt. Und weit über ihre eigenen Grenzen hinaus.

Nur widerwillig folgt Alexandra ihrem Mann Martin in den Urlaub nach Malaysia. Diese Art von Adventure-Holiday lag ihr überhaupt nicht. Ob dies genau das Richtige war, um die eingefahrene Ehe der beiden wieder in Schwung zu bringen, zeigt sich vor Ort. Alexandra ist eine sehr launische Charaktere, was sie auch immer wieder zeigt. Ganz das Gegenteil Martin, der scheinbar eine Frohnatur ist. Von dem filmstarreifen Verhalten Alexandras ist sogar die Reisebegleiterin Birgit genervt. Doch dann verschwindet Martin einfach so, nachdem er zuvor mit der schönen Kellnerin Sien angebandelt hatte. Welche Bedeutung die Tätowierung auf Martins Brust hat, die auch bei den männlichen Bewohnern einer kleinen Insel vorkommt, hängt mit den Göttern zusammen. Es war Brauch auf der Rocheninsel, so nannte man diese, der Vulkangöttin Opfer zu bringen.
Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen um 1871, als ein Europäer von den Bewohnern der Rocheninsel gerettet wird. Dieser Seemann war über Bord gegangen und an an den Strand der Insel gespült worden. Doch trotz all der Pflege, die ihm zuteil wurde, beging er einen großen Vertrauensbruch. Dass zu dem Zeitpunkt die Vulkangöttin ihren Ärger Luft ließ, war Anlass für die Bewohner, es hing mit ihm zusammen. Ihr Glaube war tief verwurzelt.
Als Martin nun mit Sein fortgeht, schreibt er zwar vorher noch ein paar Zeilen an seine Frau. Dass er sich in große Gefahr begibt, ahnt er nicht. Denn Sien braucht ihn. Alexandra macht sich mit Birgit auf die Suche nach ihm.
Der Leser erfährt interessante Details, wunderbare Landschaftsbeschreibungen, als auch von der indonesischen Kultur. Die Autorin war mir leider nicht bekannt, von daher war es für mich eine überragende Reise an das andere Ende der Welt. Das liegt mit an dem flüssigen Schreibstil, den detaillierten Beschreibungen. So fließt viel von den Recherchearbeiten der Autorin mit in die Handlung ein, die teils auch vor Ort stattfanden.
„Vulkantöchter“ bezaubert nicht nur durch das ansprechende Cover, als auch durch die Geschichte der vier Protagonisten.
Es gibt keine Jahreszeit, in der man „Vulkantöchter“ nicht lesen kann.
Perfekt geschrieben und die Lesezeit ist wie ein bisschen Urlaub im fremden Land!