Rezension

Es gibt nicht genug Worte, um zu beschreiben, wie schön dieses Buch ist!

Das Schicksal ist ein mieser Verräter - John Green

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green

Bewertet mit 5 Sternen

„Stellt euch vor, ihr lauf ein Wettrennen gegen eine Schildkröte. Die Schildkröte hat zehn Meter Vorsprung. In der Zeit, in der ihr zehn Meter lauft, läuft die Schildkröte vielleicht einen Meter. Und in der Zeit, die ihr für den Abstand braucht, läuft die Schildkröte wieder ein Stück weiter, und immer so weiter. Ihr seid schneller als die Schildkröte, aber ihr könnt sie nie einholen; ihr könnt nur den Vorsprung verringern. In Wirklichkeit lauft ihr natürlich einfach an ihr vorbei, ohne euch über die mathematischen Feinheiten des Geschehens den Kopf zu zerbrechen. Manche Unendlichkeiten sind größer als andere Unendlichkeiten.“

Es ist die bewegende Geschichte von Hazel Grace, die an Krebs leidet. Durch eine Selbsthilfegruppe für Krebspatienten lernt sie Augustus kennen, der ebenfalls krebskrank, aber seit einigen Jahren in Remission ist. In den ihnen verbleibenden Tagen verbringen die beiden sehr viel Zeit mit einander, werden gute Freunde und verlieben sich ineinander. Augustus erfüllt ihr einen letzten Wunsch und zeigt ihr, was in ihrer kurzen Unendlichkeit noch alles möglich.

Diese Geschichte ist so bewegend, weil es um die Liebe eines krebskranken Mädchens geht. Es ist eine tiefgründige Liebesgeschichte, die zu Tränen rührt. Es stellt sich die Frage, wie es sein kann, dass ein so junges Mädchen ein solches Schicksal erleidet. Obwohl das Thema sehr ernst ist, wird die Geschichte sehr humorvoll und mit viel Zynismus erzählt. Der lockere Ton ist eine Abwechslung zu den ansonsten sehr tiefgründigen Gesprächen. Es wird beispielsweise thematisiert, dass krebskranke Menschen häufiger bevorteilt werden und dass die Bedürfnispyramide nach Maslow nicht korrekt ist. Bei diesen Gesprächen wirken die beiden Hauptcharaktere deutlich älter, als sie in dem Buch sind.

Die Liebesgeschichte wirkt sehr aufrichtig und ist auf keinen Fall kitschig. Alles in diesem Buch scheint so realistisch, dass man meinen könnte, dass Hazel wirklich gelebt hat. Die Geschichte ist jedoch fiktiv. Für mich war dies auch sehr ergreifend, zu wissen, dass es solche Geschichten auch im wirklichen Leben geben kann und auch gibt. Dass es manchen Kindern und Jugendlichen nicht vergönnt ist, ihren Schulabschluss zu machen oder ihre eigene Familie zu gründen. Nach den ersten hundert Seiten hatte ich das erste Mal Tränen in den Augen und während ich die letzten fünfzig Seiten gelesen habe, konnte ich mit dem Weinen nicht mehr aufhören. Es war eine sehr traurige und dabei auch so schöne Liebesgeschichte, die meiner Meinung nach viel zu kurz war.

Nachdem ich dieses Buch angefangen hatte, konnte ich es immer nur sehr schwer beiseitelegen und habe mit Hazel mitgefiebert und mit ihr gelitten. Es ist für mich das beste Buch, was ich dieses Jahr gelesen habe und vielleicht sogar auch das beste Buch, das ich bisher gelesen habe. Wenn es eine Geschichte gibt, die jeder – egal in welchem Alter - einmal kennen gelernt haben sollte, dann ist es definitiv die Geschichte von Hazel Grace.