Rezension

Es gibt noch Wunder

Und wo bleibt mein Wunder? -

Und wo bleibt mein Wunder?
von Elfi Sinn

Bewertet mit 5 Sternen

„...Die Haut ist der Spiegel der Seele, sie reagiert, weil wir nicht bemerken, wenn uns die Seele etwas sagen will...“

 

Das bekommt in der ersten von sieben Geschichten Mara von einer Ärztin gesagt. Für Mara ist nun klar: Wenn sie sich nicht von ihrer manipulierenden Mutter trennt, wird sie nicht gesund. Dann geht alles ganz schnell. Das hat Mara auch ihrer Freundin zu verdanken, die weiß, dass sie nicht nur ihren Beruf als Steuerfachangestellte hat, sondern auch künstlerisch begabt ist.

Weitere sechs Geschichten folgen. Sie spielen zwar alle mitten im Leben, doch manchmal braucht es eine gute Fee, um richtige Entscheidungen zu treffen.

 

„Frauen über vierzig können doch froh sein, wenn sie überhaupt noch einen abkriegen...“

 

Wenn ein Mann beim ersten Date das äußert, ist er mit Sicherheit die falsche Wahl. Was aber soll Frau tun, um den Richtigen zu finden? Sie setzt sich auf eine Parkbank und bekommt von einer älteren Dame drei Ratschläge. Hier wird wunderschön erzählt, wie das Leben auch ohne Dating - App funktionieren kann.

 

„...Die Kilos verfolgen mich wie ein Schwarm Mücken, kaum bin ich sie los, sind sie wieder da...“

 

Über den Inhalt der dritten Geschichte muss ich nach diesem Zitat nicht viel sagen. Die angebotene Lösung allerdings funktioniert hervorragend.

 

„...Sie hatte doch nur einen neuen Job gewollt und dennoch alles in den Sand gesetzt...“

 

Klingt hart, aber mit ihrem Organisationstalent und guten Freunden macht Olivia in der vierten Erzählung aus eine Niederlage eine Erfolgsgeschichte.

 

„...Das geht dich nichts an, mahnte sie sich dann aber zur Zurückhaltung. Es hat dir nie gutgetan, wenn du dich für andere eingesetzt hast...“

 

Hier schwingt viel Bitterkeit mit. Warum das so ist, wird kurz angerissen. Dann aber bringt sie es nicht übers Herz, das Mädchen vor dem Haus frieren zu lassen. Plötzlich hat sie wieder eine Aufgabe. Sie kann einen Mädchen helfen, seine Träume zu erfüllen.

 

Die sechste Geschichte bleibt mal ohne Zitat. Zwei junge Leute lernen sich kennen. Beide haben ein Geheimnis – und schweigen. Wie schon gesagt, manchmal braucht es eine gute Fee, auch wenn sie als Nanny daherkommt.

 

„...Mit einem Ehemann ist es wie beim Gebrauchtwagenkauf. Du nimmst ihn wie besehen und kannst dann nicht einfach umtauschen, falls irgendwo was nicht klappt...“

 

Die Ehe war zur Routine verkommen. Beide waren nicht glücklich damit. Dann aber ändert eine Schachtel Herzkirschen alles.

Ich denke, die Zitate geben einen guten Einblick in den mal ernsten, mal humorvollen Schriftstil.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen.