Rezension

Es gibt sicher bessere Werwolf-Romane

Wolfsgesang - Lori Handeland

Wolfsgesang
von Lori Handeland

Bewertet mit 3 Sternen

 Nachdem die Familie Leigh Taylors vor ihren Augen von Werwölfen ermordet wurde, deren Anführer sie zudem gut kannte, fiel sie zunächst in ein tiefes Loch. Doch dann erkannte sie ihre Berufung und jagt seitdem Werwölfe für eine geheime Organisation. Als sie nach Crow Valley geschickt wird, ahnt sie nicht, dass sich dort etwas Großes anbahnt – nicht nur bezüglich der Werwölfe, sondern auch für sie persönlich, denn schon am ersten Abend lernt sie Damien kennen, halbnackt im Wald. Damien zieht sie wie magisch an, aber die Umstände ihres Kennenlernens geben doch zu denken …

Der erste Band der Werwolf-Reihe Lori Handelands hat mir nicht besonders gut gefallen, da ich aber den zweiten Teil schon besaß, habe ich diesen nun auch gelesen – und er hat mir besser gefallen.

Zum Einen liegt das an Leigh. Auch hier wird wieder aus der Perspektive der Protagonistin erzählt, in Ich-Form, und Leigh ist mir recht schnell sympathisch. Übrigens taucht auch Jessie, die Protagonistin des ersten Bandes auf, spielt aber hier eher eine Nebenrolle. Die beiden Frauen zicken sich gegenseitig ziemlich an und werden der anderen gegenüber auch gewalttätig, was mir weniger gut gefällt, aber in Leigh kann ich mich deutlich besser hinein versetzen, als ich es in Jessie konnte. Auch Damien ist recht interessant, leider sind beide aber auch wieder recht klischeehaft gezeichnet.

Was mir weiterhin gar nicht gefällt, ist die Backgroundstory bzgl. der Werwölfe, vor allem der Part, in dem das 3. Reich und Mengele eine Rolle spielen, dies spielt hier aber weniger eine Rolle als noch im Vorgänger. Der indianische Mythenbackground ist interessanter und lädt zum Selbstrecherchieren ein.

Besonders interessant ist die Story jedoch nicht, auch nicht sehr spannend, als Leser ahnt man das Meiste im Voraus, sie liest sich aber flott weg und unterhält ganz gut. Auf die genretypischen erotischen Passagen hätte ich gut verzichten können, sie fügen sich aber gut ein in die Geschichte und wirken nicht aufgesetzt.

Leigh ist eine „Jägersucherin“, alleine dieses Wort finde ich schon, gelinde gesagt, dämlich. Dämlich ist auch das Ende des Romans, da wurde ein sehr einfacher Weg gewählt, das hätte ich mir ausgereifter gewünscht.

Sicher gibt es deutlich bessere Werwolf-Romane, aber für zwischendurch ist die Geschichte okay. Weitere Romane der Serie werde ich allerdings nicht mehr lesen.