Rezension

Es ist besser auch mal nachzudenken

Mein außerirdischer Freund - Rocio Bonilla

Mein außerirdischer Freund
von Rocio Bonilla

Bewertet mit 5 Sternen

 

Im Einband sehen wir den kleinen Außerirdischen am dunklen Sternenhimmel auf die Erde zufliegen. Danach landet er mit seiner fliegenden Untertasse auf einem Flughafen und wird von einem Jungen abgeholt. Der Austauschschüler wird einige Tage bei ihm wohnen. Entgegen der Erwartung ist er „ziemlich nett.“ Er versteht nur nicht, „wie die Dinge hier laufen.“ So wundert er sich, dass die kleine Schwester, die so schön mit ihren Puppen spielt, keinen Zutritt zum Zimmer des Bruders bekommt. Deshalb fragt er immer wieder „WARUM?“

Warum ärgert man den Jungen im Park? Warum hilft er dem kleinen Mädchen nicht, dass ihren Keks abgeben muss? Warum darf das Mädchen auf der Parkbank nicht mitspielen? Warum lachen alle, wenn dem Mädchen das Eis herunterfällt? Und warum muss man mit dem Rad diesen Weg fahren? Der Junge ist zunächst froh, dass der Außerirdische bald abreist. Doch dann macht er sich doch Gedanken um das „Weil“. Vielleicht sollte er das Schild „Zutritt verboten“ abnehmen oder das kleine Mädchen beschützen?

Nach der Geschichte lesen wir noch eine Erklärung mit der Überschrift „Kleiner Beitrag“. Das Buch soll dazu beitrage, dass sich die Kinder „eine eigene Meinung bilden und Dinge kritisch hinterfragen.“

Mir gefallen die Beispiele in dem Buch sehr gut, denn der Junge gibt zur Antwort, dass er das tut, weil ein andere es sagt oder das Mädchen darf nicht mitspielen, weil sie kein Junge ist. Vielleicht sollte der kleine Außerirdische hin und wieder mal WARUM fragen, wenn wir einfach handeln, ohne nachzudenken, denn „jeder kleine Beitrag zählt.“

Ich denke, dass das Buch viele Denkanstöße geben kann und die Kinder dazu bewegt, hinzuschauen, wenn etwas ungerecht ist und einzugreifen.

Die Bilder gefallen mir wieder sehr gut und sie zeigen genau die Gefühle der Kinder. Die Texte sind kurz, sagen aber viel aus.