Rezension

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Es ist leichter, wenn man hofft

Hoffnung -

Hoffnung
von Corrinne Averiss

Bewertet mit 4 Sternen

Christine Naumann-Villemin vermittelt in ihrem hoffnungsvollen Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren, wie schwer es ist, nichts tun zu können. Dass es ok ist, traurig zu sein. Dass es leichter ist, wenn man hofft. Das Bild des Lichtes in der Dunkelheit ist eingängig und verständlich.

„Komet war Finns bester Freund.“

Der Hund rannte mit ihm durch den Park. Oder sah ihm beim Spielen zu. Doch eines Tages wollte er all das nicht mehr. War krank. Musste in die Tierklinik. Finn durfte nicht bei Komet bleiben. Verkroch sich zu Hause in sein Spielzelt.

„Und Tränen stiegen ihm in die Augen.“

Doch Finn ist nicht alleine. Sein Papa kuschelt sich zu ihm ins Zelt. Mit einer Taschenlampe. Weiß auf Finns Frage, was sie tun könnten, eine Antwort. Sie können hoffen. Weil:

„Hoffnung ist das kleine Licht, dass immer anbleibt, auch wenn rundherum alles dunkel ist.“

Und Finn hofft. Beim Abendessen. In der Badewanne. In der Nacht. Mit der Taschenlampe in der Hand und dem Mond am Nachthimmel. Hofft so dolle, dass die ganze glitzernde Hoffnung bei Komet ankommt. Als Komet wieder nach Hause kommt, ist die Welt wieder in Ordnung.

Mit Hoffnung ist alles etwas weniger schlimm

Christine Naumann-Villemin vermittelt in ihrem hoffnungsvollen Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren, wie schwer es ist, nichts tun zu können. Dass es ok ist, traurig zu sein. Dass es leichter ist, wenn man hofft. Das Bild des Lichtes in der Dunkelheit ist eingängig und verständlich.

Die Illustrationen von Grégoire Mabire fangen das Lichtthema großartig ein. Zeigen einfühlsam die innige Freundschaft zwischen Kind und Hund. Beleuchten herzerweichend Finns Gefühle und Bedürfnisse. Aber auch seine starke Beziehung zu seinen Eltern. Besonders zu seinem Vater.

Denn der Papa ist es, der hier tröstet. Der Komet mit Finn zur Tierklinik bringt. Der seinem Sohn Hoffnung gibt. Mit ihm kuschelt. Über Gefühle redet. Und Schürze tragend das Essen bereitet. Dass ein Vater bei der Care-Arbeit gezeigt wird, das finde ich großartig!

Doch was, wenn die Hoffnung nicht hilft?

Dennoch bleibe ich zwiegespalten zurück. Denn „Hoffnung“ zeigt, wie Hoffnung wirklich hilft. Also nicht nur in uns. Für unsere Stimmung. Sondern in echt. Wie die Lichter der Hoffenden durch die Nacht reisen. Damit verwandelt sich das Lichtgleichnis von mental helfender Metapher in etwas sichtbares. Reales.

Nun frage ich mich: Was macht das mit dem Kind, wenn die guten Gedanken nicht helfen. Es mal nicht gut ausgeht. Würde es vielleicht denken, dass es nicht genug gehofft hat? Dass es dadurch vielleicht gar selbst am schlimmen Ausgang schuld ist?

Ich weiß, dass ich persönlich sehr anfällig für solche Gedanken bin. Als Kind war ich es sogar noch mehr als heute. Deswegen würde ich hier immer kommentieren und erklären, dass es manchmal eben nicht gut ausgeht. Egal wie sehr man hofft.