Es kann so einfach sein
Bewertet mit 5 Sternen
Sy Montgomery hat mich vor einiger Zeit zu einem Rendevouz mit einem Oktopus eingeladen. Nicht nur ihre Beschreibung dieses ungewöhnlichen Tieres hat mich verzaubert, sondern vorallem ihre Leidenschaft, das Herzblut, das in jeder Zeile steckte, hat dieses Buch für mich so besonders gemacht.
Ich kam also nicht umhin, auch ihrem neuen Titel all meine Aufmerksamkeit zu schenken. Und wie erwartet, bin ich nicht enttäuscht worden.
Montgomery nimmt uns mit auf eine Zeitreise. Wir fangen in ihrer Kinderheit auf einer US-Amerikanischen Militärbasis an. Dort lernen wir Molly kennen. Sys ersten Hund, das Tier, dass die Neugier und den Wunsch den Tieren ähnlicher zu sein, in ihr geweckt hat. Sy merkt schnell, dass sie anders ist, dass sie sich zu den Tieren in ihrer Umgebung eher hingezogen fühlt, als zu den Menschen. Wer kann es ihr verübeln?
Wir reisen weiter nach Australien, wo sie lange einer kleinen Gruppe Emus folgt und sie erforscht. Nach Südamerika, wo sie mit Hilfe von Clarabelle ihre Angst vor Spinnen überwindet und in ihre Heimat, wo sie ein kleines Schwein aufnimmt, dass im Nu die Herzen der kompletten Nachbarschaft erobert.
Hermelin, Hund oder Oktopus ... Die Biologin macht keinen Unterschied. Sie steckt jeden mit ihrer Begeisterung an und mit jedem Kapitel versteht man, was sie so an den tierischen Bekanntschaften fasziniert. Tiere sind echt und ungefiltert. Sie empfinden Freude, Wut und Trauer ohne sich dabei zu verstellen. Sie töten nicht aus Spaß, sie lieben von ganzem Herzen.
Rebecca Green steuert wunderbare Illustrationen zu Montgomerys Geschichten bei und rundet dieses wirklich besondere kleine Büchlein damit ab.
Lassen sie sich anstecken und von der Idee, ein wenig tierischer zu sein begeistern.