Rezension

Es war einmal...

Aschenkindel - Halo Summer

Aschenkindel
von Halo Summer

Bewertet mit 3 Sternen

Statt dem Glück hinterherzujagen und es in einem Prinzen oder sonst wo zu vermuten, findest du dein Glück genau da, wo du gehst und stehst, so unvollkommen dieser Ort auch sein mag.

Seit ihrem 13. Lebensjahr steht Claerie Farnflee eine gute Fee zur Seite. Diese ist unglücklicherweise nicht nur ziemlich untalentiert, nein, seit Neuestem hat sie sich auch noch in den Kopf gesetzt, das Claerie den Prinzen heiraten soll. Zu dumm, das Claerie gar keine Heiratspläne schmiedet, schon gar nicht mit einem oberflächlichen Königssohn. Doch bald schon sorgt eine Begegnung im Wald dafür, dass sie ihre Einstellung dazu grundlegend verändern wird...

Bei dem Buch „Aschenkindel - Das wahre Märchen“ von Halo Summer, handelt es sich um eine Adaption von Aschenputtel. Die typischen Elemente des ursprünglichen Märchens wurden beibehalten, ansonsten hat sich die Autorin in ihrer Fantasie nicht einschränken lassen. Zum Beispiel treiben im angrenzenden Wald Vampire ihr Unwesen und das idyllische Königreich Amberling steht kurz vor der feindlichen Übernahme durch die Kaiserfamilie des kinyptischen Reiches. 

Claerie ist eine sehr bewundernswerte Protagonistin, sie hat in ihrem Leben schon viele ungerechte Dinge erlebt, doch trotz ständiger Rückschläge bleibt sie mutig, stark und unabhängig. 

Ich finde es sehr schön, das die Stiefmutter und die Stiefschwestern mal nicht als abgrundtief böse dargestellt werden, sondern menschlich bleiben. Sie sind zwar nicht unbedingt angenehme Zeitgenossen, aber auch sie entwickeln sich weiter und lernen dazu. 

Ich finde es nicht gut, wie der Love Interest mit Claerie umgeht. Ich hatte bis zum Ende nicht das Gefühl, ihm vertrauen zu können. Sein Verhalten wird immer überheblicher, aber sie kann sich dann doch nicht zusammenreißen und lässt sich trotzdem auf ihn ein, weil seine körperliche Anziehung zu stark ist. Diese Darstellung finde ich ein wenig problematisch. 

Es gibt mehrere Wendungen in der Geschichte, die immer wieder für neue Spannung sorgen, und obwohl manche davon ein wenig offensichtlich sind, war ich nie in der Lage genau vorherzusehen, was passiert. 

Die Geschichte spielt in einer Welt voller Magie und interessanter Kreaturen, aber es existieren auch alltägliche Dinge wie die Post und eine Bank. Diese Mischung aus Fantasie und Realität hat mich häufig zum Lachen gebracht. Die Autorin schreibt sehr flüssig und mit viel Witz. 

Alles in allem ist es eine schöne Geschichte, die ich innerhalb eines Tages verschlungen habe. 

Und jetzt finde doch selbst heraus, wer der geheimnisvolle Fremde ist, dem Claerie im Wald begegnet...