Rezension

Escapefieber

Succession Game -

Succession Game
von Anika Beer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Autorin: Anika Beer

Verlag: Piper

Preis: 17,00€

Seitenzahl: 496

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Klappentext:

2054: Der Klimawandel ist weit fortgeschritten, die Menschen leben auf engstem, hoch technologisierten Raum. Augmented-Reality-Programme erfreuen sich großer Beliebtheit – allen voran das Escape-Room-Spiel „Succession Game“, das in den sozialen Medien von Millionen Fans gefeiert wird. Als die Privatdetektivin Clue als Kandidatin ausgewählt wird, sieht sie ihre Chance, den zwielichtigen Megakonzern hinter dem Spiel von innen aufzumischen. Doch kurz nach Beginn des Spiels stirbt ein Teilnehmer, und Clue begreift, welche Abgründe sich hinter den Kulissen von „Succession Game“ verbergen. Plötzlich muss sie selbst um ihr Leben fürchten.

Quelle: www.piper.de

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Meine Meinung:

Als ein sehr großer Fan von Excaperooms jeglicher Art, konnte ich natürlich nicht einfach so über dieses Buch hinweg schauen. Und ich kann euch schon mal versichern, dass dieses Buch des Escaperoomvibe wirklich sehr gut rübergebracht hat und ich mich teilweise selber wie ein Mitglied des Spiels gefühlt habe!

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Aber fangen wir doch mal ganz von vorne an… Das Cover finde ich hier ebenfalls wirklich sehr gelungen. Die verschiedenen Treppen und Silhouetten von Personen sorgen dafür, dass man schon beim Anschauen des Covers schnell auf die mystische und spannende Stimmung innerhalb des Buches schließen kann und das finde ich immer super. Aber auch ansonsten ist das Cover optisch wirklich sehr schön gemacht.

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Mit dem Schreibstil der Autorin musste ich erstmal ein bisschen warm werden, aber auch das hat echt nicht lange gedauert. Meiner Meinung nach hat die Autorin einen sehr eigenen Schreibstil, den ich manchmal etwas kompliziert fand, aber dass kann auch an der Thematik des Buches liegen. Gleichzeitig schreibt sie aber auch sehr bildlich und bringt die Atmosphäre in und außerhalb des Escaperooms wirklich sehr gut rüber. Des Weiteren ist dieses Buch in einer genderinklusiven Sprache geschrieben, was mir prinzipiell super gut gefallen hat, aber ich muss gestehen, dass ich am Anfang noch etwas über die Pronomen gestolpert bin, aber das lag glaube ich vor allem daran, dass ich sie davor noch nicht so wirklich gekannt habe. Ich habe mich aber sehr schnell an die Pronomen gewöhnt und finde diesen Aspekt der Diversität auch gut und besonders auch wichtig!

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Auch über das Setting kann ich mich in keinster Weise beschweren. Die Geschichte spielt in Berlin und für mich hat dieses Großstadtsetting perfekt zum Rest der Geschichte gepasst. Eine Sache, die ich aber sogar noch besser fand, war das Spiel selber. Alle Räume und Spiele die vorkamen wurden sehr gut beschrieben und erklärt und sie hatten alle ihre eignen kleinen Besonderheiten. Hier kann man definitiv ein hohes Maß an Kreativität erkennen!

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Aber nicht nur das Setting wechselt immer wieder, sondern auch die Perspektiven, was ich sehr interessant fand. So liest man einerseits aus der Sicht von ein paar Spielern und anderseits aber auch aus der Sicht von Personen, die das Spiel von außen beobachten und so hat man einen guten Überblick über beide Seiten des Geschehens. Meiner Meinung nach waren auch die Charaktere selber sehr gut ausgearbeitet und hatten alle ihre eigene Persönlichkeit und Geschichte und ich habe mit allen mitgefiebert. Es braucht zwar seine Zeit, bis man alle Protas durchschaut hat und verstanden hat, warum sie tun was sie tun, aber genau das trägt dazu bei, dass man sich noch näher mit ihnen auseinandersetzt und spannend bleibt es dadurch auch. Auch die Nebencharaktere wurden hier mit viel Kreativität gestalten, denn auch sie wirken alle unterschiedlich und tragen auf ihre Art und Weise ihren Teil zur Geschichte bei.

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Wie vorher schon angedeutet, hat es aber ein bisschen gedauert, bis ich ganz in die Geschichte reingekommen bis. Besonders am Anfang wird man mit sehr vielen Informationen konfrontiert und ich hatte manchmal das Gefühl, dass man ein paar mehr Erklärungen noch hätte einbauen können, wie so das Grundsystem des Spiels funktioniert, da musste man sich einiges erschließen. Und auch die technischen Teile des Buches waren für mich nicht immer leicht zu verstehen, aber das liegt vor allem daran, dass ich mich in der Materie sehr schlecht auskenne, und ich habe mich dann mit der Zeit doch ganz gut eingefunden.

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Trotz dieser paar Passagen konnte ich das Buch aber kaum aus der Hand legen, denn es war durchweg spannend. Immer wieder kam es zu überraschenden Wendungen und dann hat man wieder die Perspektive gewechselt, usw. Es wurde also definitiv nicht langweilig. Am Ende gibt es auch einen kleinen Cliffhanger und ich hoffe sehr, dass ein zweiter Teil erscheint!

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Ein letzter Punkt, der mir sehr gut gefallen hat, war, dass die Autorin sehrt viele aktuelle Themen einbringt, aber auf eine realistische und sensible Weise und es ist echt erschrecken, wenn man sich mal vorstellt, dass wir echt nicht weit von so einer Zukunft entfernt sind. Aus möglichen Spoilergründen möchte ich jetzt aber auch gar nicht näher darauf eingehen.

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Fazit: Ein sehr gelungener, wenn auch manchmal komplizierter Escaperoom-Thriller, den ich fast nicht aus der Hand legen konnte. Klare Empfehlung!! Ich gebe 4,5/5 Sternen

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Hier könnt ihr das Buch kaufen:

https://www.piper.de/buecher/succession-game-isbn-978-3-492-70588-2