Rezension

Etwas andere Weihnachtsgeschichten

Wunder sind weiblich
von Mark Jischinski

Das Buch enthält drei Geschichten. Die erste ist 60 Seiten lang, die beiden folgenden knapp 10 Seiten. Alle drei Erzählungen drehen sich um Weihnachten, dabei spielt das Fest aber in der Regel nur eine Nebenrolle.

In der ersten Geschichte erscheint eine Frau in der Werbeagentur und behauptet, sie sei der Weihnachtsmann. Die Erzählung hat mir gut gefallen. Die Idee ist neu und wird gut umgesetzt. Ein eher lustloser Werbetexter hofft auf das Ereignis seines Lebens. Der Protagonist war gut charakterisiert, die Handlung logisch aufgebaut. Das Ende bleibt offen und damit geht das Spiel der Möglichkeiten weiter.

Die zweite Erzählung ist ein Krimi. Eine alte Frau hat sich ihre letzten Jahre mit dem Ehemann anders vorgestellt. Im Zusammenleben hat sich Schweigen eingenistet. Als ihr sein Schnarchen auch noch den Schlaf raubt, kommt es zur Katastrophe. Sehr gut wird hier der Frust der Frau in sprachliche Worte gefasst.

Die letzte Geschichte hat einen humorvollen Unterton. Vom Inhalt her hätte ich mir mehr Leichtigkeit gewünscht. Ein Ehemann, der das Weihnachtsessen für die Schwiegereltern kocht und dabei von einer Panne in die nächste stolpert, ist dafür das geeignete Opfer. Leider passen Inhalt und Stil nicht ganz zusammen.

Das Cover passt zum weihnachtlichen Thema.