Rezension

Etwas besser als der Vorgänger

Lotus House - Sanfte Hingabe - Audrey Carlan

Lotus House - Sanfte Hingabe
von Audrey Carlan

Bewertet mit 2.5 Sternen

Nachdem ich den ersten Teil echt schlecht fand, wollte ich dieser Reihe noch eine Chance geben. Gerade, weil die verschiedenen Bände der Reihe von unterschiedlichen Charakteren handeln, habe ich den zweiten Teil gelesen.

Der zweite Band von Lotus House geschrieben von Audrey Carlan, handelt von Amber St. James, der besten Freundin, die im ersten Band ihren Protagonistenauftritt hat. Sie studiert in einem besonderen Programm Medizin und soll eine Belegarbeit über die menschliche Sexualität schreiben. Dadurch entscheidet sie sich, beim Tantrakurs im Lotus House teilzunehmen. Alles eigentlich halb so wild, wäre sie nicht Jungfrau und ihr größter Schwarm der Leiter des Kurses.

Das Cover dieses Bandes ähnelt dem des Ersten sehr. Mir gefallen sie beide sehr gut, da sie ein bisschen schimmern und die abgebildeten Blüten sehr gut zum Thema passen. Man kann auf jeden Fall erkennen, dass die Bände zu einer Reihe gehören.

Ich liebe die Beschreibung der Chakren oder Yogastellungen vor jedem Kapitel. Diese Idee ist mal etwas Neues und man merkt genau, dass die Autorin sich in diesem Metier auskennt und nicht nur stumpf im Internet recherchiert hat. Diese Beschreibungen sind auch immer passend zum Inhalt des Kapitels gewählt. Die Yogastellungen sind so anschaulich beschrieben, dass man sich gleich auf eine Matte setzen und sie ausprobieren möchte.

Der Schreibstil der Autorin ist schön flüssig zu lesen wie immer. Manchmal sind ein paar komische Bilder benutzt worden, wie zum Beispiel, die 'mentale Zahnbürte'. An manchen Stellen war die Übersetzung etwas holprig, was mir im ersten Band aber etwas mehr negativ aufgestoßen ist. Hier ist es nur an ein paar kleinen Stellen aufgefallen, hat aber nicht wirklich gestört.

Was ich gut finde, ist, dass man die Bände unabhängig voneinander lesen kann. Man muss den ersten Band nicht gelesen haben um den zweiten zu verstehen. Es werden zwar ein paar Dinge noch einmal aufgegriffen, aber dafür auch erklärt wie es dazu kam und das ohne Leser, die den ersten Teil gelesen habe zu langweilen. Man hat also nie das Gefühl irgendetwas verpasst zu haben. 

Ich mag es sehr, dass gleich von Anfang an Charaktere mit auftauchen, die man schon aus dem ersten Band kennt. Der zweite scheint also mehr oder weniger dort anzusetzen wo der erste aufgehört hat. Man erfährt auch hin und wieder etwas von Genevieve und Trent, die Charaktere aus Band 1.

Die Charaktere ähnelten mir vom Grundgerüst zu sehr denen des ersten Bandes. Amber ist ein junges liebes Mädchen, die keinem etwas zu leide tut. Dash ist ein großer durchtrainierter Hüne, der mit der Zeit sehr besitzergreifend wird. Das erinnert mich sehr an Genevieve und Trent.
Allgemein ging mir die Sache mit den beiden einfach viel zu schnell. Sie halten gleich am ersten Tag Händchen und er gibt ihr Küsse auf Puls und Stirn. Das macht viel zu schnell den Anschein, dass die beiden ein Paar sind. Außerdem ist Amber manchmal etwas widersprüchlich. Auf der einen Seite möchte sie nicht mit Dash auf ein Date gehen aber auf der anderen Seite sagt sie im selben Gespräch, dass sie auch gefühlt hat, dass da etwas zwischen ihnen ist. Obwohl Amber religiös und auch noch Jungfrau ist, geht sie für meinen Geschmack viel zu schnell auf die sexuellen Handlungen von Dash ein. Auch wenn sie nicht direkt miteinander schlafen. 
Das Buch strotzt nur so vor sinnlosem Drama. Der Protagonist läuft davon, als Amber ihm erzählt, dass sie Jungfrau ist, anstatt mit ihr zu sprechen. Diese Reaktion fand ich einfach viel zu unnötig. Wenn auch versucht wurde, es zu erklären. Außerdem kann die Autorin nicht oft genug erwähnen, dass die beiden Protas mit dem Sex warten wollen. Das hat man schon beim ersten Mal mitbekommen.
Es gibt noch einen anderen Erzählstrang, bei dem es um den Professor von Amber geht. Von Anfang an weiß man, in welche Richtung das ganze gehen soll. Ich möchte dabei nicht zu viel verraten, auch wenn es für mich sowas von offensichtlich war. Diese ganze Geschichte war mir viel zu plump. Da hätte man etwas mehr rausholen können. Vor allem auch was die Spannung angeht. Die ganze Sache war viel zu durchschaubar.

Alles in allem fand ich diesen zweiten Band einen kleinen Tick besser als den ersten. Ich würde ihm 2,5 von 5 Sternen geben. Der Anfang war stark, nahm dann aber rapide ab. Ich mag die Idee mit dem Yoga Studio sehr. Hier in diesem Band wurde es auch etwas besser verbaut als im ersten. Allgemein war hier auch ein bisschen mehr auf die Geschichte als auf den Sex gesetzt. Die Sprache dieses Bandes war auch nicht so derb wie Band 1. Man kann es lesen, wenn man auf ein Buch voller Sex steht. Man sollte es lassen, wenn man auf tiefgründigeres hofft.