Rezension

Etwas chaotisch aber hat was

Die Toten von Cork -

Die Toten von Cork
von Gerlinde Michel

Bewertet mit 4 Sternen

Wer ungewöhnliche Krimis mag, die vom typischen Schema abweichen, könnte hier ebenso wie ich fündig werden.

Ein durchweg ungewöhnlicher und ungewohnter düsterer Krimi, der mich im Verlauf aber immer mehr fesselte. Kriminalkommissar Markus Felchlin macht mit seinen beiden Kindern und einer ehemaligen Kollegin und deren Sohn Ferien in Irland. Dort stoßen sie nicht nur auf Anfeindungen aus dem Dorf, die sich in Drohungen und Vandalismus Luft machen, sondern beobachten auch rassistisches Verhalten. Als die kleine Deirdre bei ihnen auftaucht, tun sich noch mehr Rätsel auf: woher kommt dieses verwahrloste Mädchen und warum will sie nicht reden? Als sie kurz darauf wieder spurlos verschwindet, alarmiert Felchlin die Polizei. Gemeinsam mit einem hiesigen Kollegen kommt er nicht nur Deirdres schrecklichem Schicksal, sondern auch einem sehr alten und dunklen Geheimnis in der Geschichte Irlands auf die Spur.
Obwohl die Handlung mehrfach in geradezu unglaubwürdige Situationen abdriftete und auch der unglaubliche Zufall ein steter Begleiter war, hatte das Buch irgendetwas, das mich in seinen Bann zog. Mit dem historischen Hintergrund, der hier angesprochen wird, wurde mir zudem ein bislang nicht sehr vertrautes düsteres Kapitel irischer Geschichte näher gebracht. Wer ungewöhnliche Krimis mag, die vom typischen Schema abweichen, könnte hier ebenso wie ich  fündig werden.