Rezension

Etwas vorhersehbar, aber mit Suchtfaktor

Das Erbe von Eis und Rauch -

Das Erbe von Eis und Rauch
von Jenny Pieper

Meinung:

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Flammen erwachten in Rorans Händen.

Das Cover finde ich sehr cool gestaltet. Ich mag die Schlichtheit und dass es trotzdem einen Bezug zum Inhalt hat.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut und einfach zu lesen. Geschrieben ist das Buch aus verschiedenen Perspektiven, wobei man meist von Myrra liest. Ihre Kapitel sind in der Ich-Perspektive geschrieben, der Rest in der dritten Person.

Zu Beginn lernt man Myrra kennen, die ihrem Großvater helfen will und sich daher einer magischen Zeremonie stellt, um näher an den Braumeister zu kommen, der helfen könnte. Dort kommt alles anders als erwartet und es beginnt eine spannende Reise mit vielen Geheimnissen und Intrigen für Myrra.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, die Welt mochte ich sofort und auch die Charaktere, allen voran Myrra, waren sympathisch. Einzig mit der Einordnung von Personen hatte ich zu kämpfen. Gezeichnete, Ungezeichnet, Miscesen, Hexen und noch andere Worte gibt es als Einteilung und ich gestehe, dass ich es immer noch nicht ganz verstanden habe. Abgesehen davon wollte ich gleich mehr erfahren und bin nur so durch die digitalen Seiten geflogen.

Myrra mochte ich sehr gerne, sie hat ein klares Ziel vor Augen und lässt sich nicht davon abbringen. Mit der Zeit kommt sie auch mit sich selbst in Reine und ihre Entwicklung fand ich echt gelungen. Zwischendurch war sie etwas bockig, aber das liegt an ihrem Alter, da sie noch recht jung ist.

Roran fand ich auch sehr gelungen, er war der einzige Charkater für mich, der außer Myrra noch etwas Tiefe hatte. Es war ab demersten Moment klar, dass er was verbirgt, weil er einfach zu nett war, aber ich fand ich trotzdem toll und besonders am Ende hat er sich einen festen Platz in meinem Herzen erkämpft.

Ich muss gestehen, dass ich mir nicht sonderlich viel von der Geschichte gemerkt habe und ich erst einmal nachdenken musste, was passiert ist. Sie hat also keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, obwohl ich das Buch beim Lesen so gut fand. Vielleicht liegt es daran, dass ich schon zu viel Ähnliches gelesen habe und mich die Twists daher gar nicht überrascht haben. Ich finds eigentlich schade, ich werd sicher vieles bis Band zwei vergessen.

Es gibt noch offene Fragen und die brennenste ist für mich, was es mit dem Fluch in Myrras Bein auf sich hat. Ist es vielleicht eine Person? Denn offensichtlich kann der Fluch sie beeinflussen und hat irgendwie Gefühle, aber so richtig hat man noch keine Antwort bekommen, was los ist. Generell gefällt mir das Fluchkonzept in dem Buch sehr gut.

Wie schon gesagt gab es einige Twists, die nicht überraschend waren, den ersten kann man schnell erahnen, den zweiten auch zu einem späteren Zeitpunkt und gegen Ende erfährt man dann noch ein paar Dinge, die ich bereits vermutet habe. Das alles macht das Buch aber nicht schlechter, ich konnte es trotzdem nicht aus der Hand legen, was dem Schreibstil und vor allem Myrra geschuldet ist. Wie sie an die Sache heran geht und was sie alles erlebt fand ich richtig spannend und gut geschrieben, also auch wenn man sich vieles denken kann, macht das Buch Spaß.

Die Welt hätte für mich noch ein bissche besser erklärt werden müssen, denn diese andere Dimenson oder was es ist, in die die Schatten von Gegenständen und Leuten geworfen werden kann ich mir nicht vorstellen. Auch nicht wie eine Welt ohne Schatten aussieht, denn wie geht das genau? Außerdem wäre ein Glossar cool gewesen (auch wenns bei einem eBook nicht so viel bringt), aber ich war immer verwirrt, welchen Status jetzt wer innehat, also Miscesen, Ungezeichnete usw., das war verwirrend.

Dann haben wir noch die Liebesgeschichte, die ich grade perfekt fand, nicht zu aufdringlich, aber sie war doch auch da. Doch natürlich kanns kein Happy End geben, schließelich brauchen wir noch den Cliffhanger für Band zwei und ich sags auch, dass der es in sich hat! Das Ende und wie hier vieles aufgelöst wurde war echt arg und da war selbst ich schockiert, jetzt freue ich mich umso mehr auf Band zwei.

Fazit:

Ich mochte schon „Knochenfeuer“ von der Autorin sehr gerne und auch mit dem Buch hat sie mir einige schöne Lesestunden bereitet. Zwar war vieles klar und es gab wenige Überraschungen, aber mir hat es Spaß gemacht die Welt zusammen mit Myrra und Roran zu erkunden. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil, dieser Band bekommt vier Sterne.