Rezension

Etwas zu kurz um sich richtig zu entfalten

Book of Lies - Teri Terry

Book of Lies
von Teri Terry

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein Flop ist "Book of Lies" nicht geworden, aber wirklich begeistern konnte mich der Roman auch nicht. Und das obwohl mich der Stil der Autorin wirklich mitgerissen hat. Ich werde sicher noch weitere Romane von ihr lesen. 
Die kurzen Kapitel haben den Lesefluss für mich aber massiv gestört. Immer wenn ich gerade einigermaßen in die Figur eingetaucht war, wurde ich herausgerissen und sollte mich sofort auf die andere Schwester einlassen. Dabei haben mich beide Schwestern sehr interessiert, Quinn ist dabei die ich lieber mochte, aber ihre Schwester Piper ist definitiv die interessantere Figur. Sie ist einfach vielschichtiger gezeichnet und ihre Entwicklung macht einen Teil der Spannung, des Romans, überhaupt  erst aus. Gleichzeitig sorg das aber auch dafür, das man vieles schnell durchschauen kann. 

Für mich bleibt aber auch unverständlich weshalb Quinn sich von Anfang an, so stark auf ihre Schwester einlässt obwohl sie diese gar nicht kennt. Und dabei ist sie auf der anderen Seite sehr reflektiert. Das fand ich nicht durchgängig glaubwürdig. Ebenso Piper, diese wirkt gerade zu gierig auf die Schwester. Weshalb ihre Lügen auch schwerer wiegen, als Quinns zurückhaltende Art. 

Schade ist auch, das die Handlung sehr schnell voranschreitet. Kaum haben sich die Schwestern kennengelernt, finden sie sich im Haus der Großmutter ein und dann ist da natürlich noch Zak, den beide Schwestern zu faszinieren scheinen. Hier hätte ich mir tatsächlich mehr Tiefe gewünscht, allerdings ist dafür ein Roman mit 300 Seiten etwas knapp bemessen. Ich hätte der Handlung aber nicht nur an dieser Stelle mehr Seiten gegönnt. So hat vieles einfach keinen Platz sich richtig auszubreiten, viele Figuren sind eigentlich eher unnötig. Tatsächlich hätte man aus der Idee sogar eine Trilogie machen können, dann hätte man vielleicht auch mehr über die Familiengeschichte der beiden Mädchen, die Motive ihrer Mutter und der Großmutter erfahren. So wird vieles auf ein paar Seiten abgehandelt. Die Phantastischen Elemente waren das Salz in der Suppe und haben mir gut gefallen, auch hier durfte sich die Geschichte leider nicht langsam entwickeln. Auch hier rast die Autorin durch und so bleibt kaum Raum um die Entwicklungssprünge nachzu vollziehen. Letztendlich bleibt "Book of Lies" dadruch etwas oberflächlich, obwohl eigentlich sehr viel in der Geschichte transportiert werden soll. 
Mir persönlich hat das Ende übrigens sehr gut gefallen. Ich fand es war genau richtig, Bittersüß und nicht zu schmalzig. Das hätte nämlich durchaus passieren können.