Rezension

Exklusivität des Alters

Älterwerden für Anfängerinnen - Silvia Aeschbach

Älterwerden für Anfängerinnen
von Silvia Aeschbach

„War das jetzt alles?“ Ein häufiger Gedanke, der nicht nur Frauen um die Lebensmitte immer wieder quält. Silvia Aeschbach schildert ihre eigenen Erfahrungen und zeigt auf, dass frau ab fünfzig noch lange nicht „zum alten Eisen“ gehört; im Gegenteil: es ist noch immer genügend Energie vorhanden, neue Wege einzuschlagen und attraktive Ziele zu verwirklichen 

Kurzweilig und mit einer guten Portion Selbstironie erzählt die Journalistin von den negativen Auswirkungen des natürlichen Alterungsprozesses  -  aber auch, welche Chancen und Vorteile Ältersein bietet. Unterstützt wird sie dabei durch die Berichte anderer „betroffener“ Frauen, die ehrlich Zeugnis ablegen von ihrem Umgang mit dem Älterwerden und den Erkenntnissen, die sie daraus gewonnen haben. Im Wechsel mit Erzählungen zu ihrer eigenen Person lässt die Journalistin dreizehn Frauen im Alter zwischen 43 und 73 Jahren zu Wort kommen. Hier werden die „Anfängerinnen“ unter den Lesern einige Zweifel und Hoffnungen nachvollziehen können; aber auch bereits „Fortgeschrittene“ erkennen vermutlich die eine oder andere Situation wieder.

Die Auswahl der porträtierten Frauen ist sicher nicht repräsentativ und die einzelnen Aspekte des Alterns werden nur gestreift, nicht weiter vertieft. Besonders das abschließende Interview mit der Chefärztin einer Frauenklinik bewegt sich für mein Empfinden sehr an der Oberfläche; für nähere Informationen zu einzelnen Themen sollte sich die interessierte Leserin individuell weiter informieren. Aber es handelt sich bei Aeschbachs Buch ja auch nicht um einen Ratgeber, sondern eher um eine Lektüre, die Frauen auf humorvolle Weise ermuntern will, sich und das Älterwerden zu akzeptieren und ihnen Mut macht, auch in vorgerücktem Alter aktiv am Leben teilzunehmen. Ein Büchlein für Anfänger, wie der Titel schon sagt!