Rezension

Extremer Thriller mit wenig Struktur

Hangman. Das Spiel des Mörders - Daniel Cole

Hangman. Das Spiel des Mörders
von Daniel Cole

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

ER WILL RACHE. ER WILL CHAOS. ER HAT NICHTS ZU VERLIEREN.

An den Stahlseilen der New Yorker Brooklyn Bridge hängt ein Toter. Das Wort »Köder« ist mit tiefen Schnitten in seine Brust geritzt. Das lässt nur einen Schluss zu: Ein Killer kopiert die berühmten Londoner Ragdoll-Morde. Chief Inspector Emily Baxter wird sofort von den US-Ermittlern angefordert. Als beinahe täglich weitere Tote auftauchen – darunter auch Polizisten – geraten der Fall und die Medien außer Kontrolle. Baxter und ihre Kollegen von FBI und CIA werden zum Spielball des grausamen Mörders – wer kann seinen Irrsinn stoppen? Und wer hält im Hintergrund die Fäden in der Hand?

Emily Baxter ist die Hauptperson im zweiten Band und sie sieht sich einer Reihe von bizarr inszenierter Morde in London und in New York gegenüber. Die Gewaltspirale steigert sich schnell und schwankt zwischen Faszination und Ekel. Ebenso wird das Motiv, das hinter all diesen Morden steckt, immer monumentaler und auch verrückter.
   Schon im ersten Band „Ragdoll“ hat Daniel Cole nicht mit grausam inszenierten Morden und bizarren Motiven gespart, doch während dort alles auf ein zwar unglaubliches, aber dennoch nachvollziehbares Finale zusteuert, verliert die Geschichte in Hangman schnell an Struktur und damit auch an Spannung. Das Finale endet in einer Gewaltorgie, doch das Motiv des Täters bleibt fast nur eine Randerscheinung. Fast wirkt es so, als hätte sich Daniel Cole mehr auf die Inszenierung als auf die Logik der Handlung konzentriert.

   Was die Geschichte dennoch interessant macht, sind die Protagonisten, allen voran Emily Baxter, die es jedem, Freund, Vorgesetzen und Feind mit ihrer unfreundlichen und absolut misstrauischen Art schwer macht. Am besten sind die Passagen, in denen Edmunds, ihr ehemaliger Kollege und wohl ihr einziger Freund, versucht, Ermittlungsarbeit für Emily mit seiner Familie unter einen Hut zu bringen. Leider vergisst Daniel Cole auch hier an einigen interessanten Fäden dranzubleiben, so zum Beispiel Emilys Freund Thomas, der viel erdulden muss.

   Leider insgesamt ein eher strukturloser Roman, der es trotz einer hohen Anzahl an Leichen nicht schafft, die Spannung des ersten Bandes zu erzielen.