Rezension

Falsche Freunde

Freischwimmer -

Freischwimmer
von Gabriel Herlich

Bewertet mit 4 Sternen

Kunststudent Donnie ist durch seine Freunde in die rechte Szene gerutscht. Die abzuleistenden Sozialstunden, ein Mädchen und eine alte jüdische Dame haben einigen Einfluss darauf, dass er sein Handeln hinterfragt.

Das Buch ist locker-flockig und knallhart zugleich, denn neben dem Wohlfühlteil, in dem sich der Protagonist mit Meggie nach Frankreich auf die Suche nach ihrem Großvater begibt, werden wir auch mit dem Unrecht, das den Juden widerfahren ist, und mit rassistischer Gewalt konfrontiert.

Von ein paar Zufällen im Handlungsverlauf abgesehen, ist der Roman authentisch und mitreißend, besonders da die Ich-Perspektive Einblicke in die Verarbeitung des aufregenden Sommers erlaubt. „Hätte sie mir zehn Minuten gegeben, wäre ich ins Wohnzimmer gegangen, hätte mir ein paar Notizen gemacht und wäre mit einer wohlartikulierten Antwort zurückgekommen, die sowohl ihre Situation als auch meine Meinung einbezog.“ Das hat mir auch sprachlich richtig gut gefallen und macht eine lohnenswerte Lektüre für mich aus.