Rezension

Falsches Verhalten ohne Konsequenzen? - ★★

Oskar - Alles Banane! - Jonathan Meres

Oskar - Alles Banane!
von Jonathan Meres

Bewertet mit 2 Sternen

★★

Über den Autor:

Jonathan Meres verließ im Alter von 16 Jahren die Schule, um sich der Handelsmarine anzuschließen. Er verbrachte sieben Jahre auf den Weltmeeren. Seitdem hat er als Eiscreme-Verkäufer gearbeitet und beim Kaufhaus Harrods, hat eine Band gegründet und ist in einem Pop-Video aufgetreten. Als Stand-up-Comedian hat er den Time Out Award für Comedy gewonnen. Seit 1994 ist er Autor.

 

Kurzbeschreibung:

Das Leben ist so was von unfair zu Oskar! Ständig soll er im Haushalt helfen und wird für die blöden Einfälle seiner kleinen Brüder verantwortlich gemacht. Dabei sind die doch schuld daran, dass sein Freund Mikey mit dem Fahrrad voll ins Teeservice von Oskars Großmutter gekracht ist – schließlich war es ihre Idee, dass er fürs Rampenspringen das Garagentor öffnet. Eigentlich will Oskar sowieso nur eins: Weltmeister im Mountainbiking werden und seine Ruhe haben! Zu dumm nur, dass seine Eltern ihm die nicht gönnen und auch noch auf die Idee gekommen sind, umzuziehen …

 

Meine Meinung:

Oskar ist sauer – musste er doch aus dem schönen Haus in diese kleine Bruchbude ziehen. Jetzt ist sein Weg zu seinem besten Freund Mikey gleich viel weiter geworden. Wenigstens musste er nicht die Schule wechseln. Trotzdem – das Leben ist nicht fair. Ständig bekommt er Ärger für Dinge, für die er nichts kann. Auch, als Mikey das alte Teeservice seiner Mutter (eigentlich Großmutter) kaputtfährt. Erstens hatten seine Brüder die Idee, das Garagentor zu öffen und damit den Anlauf größer zu machen und zweitens ist ja Mikey gefahren. Und noch dazu mit Oskars Rad, das jetzt erst recht nicht mehr toll ist. Er möchte es gern aufmotzen, aber er hat kein Geld. Da kommt ihm gerade recht, dass Mikeys Vater ihm für seine Eltern 100 Pfund für das Service gibt ...

Mir gefällt die Aufmachung des Buches recht gut. Ein stabiler Einband, der auch grobmotorischen Kinderhänden standhält, kräftiges Papier, abwechslungsreiche Schrift (ich könnte mir denke, das hilft, um den Kids eine Sprachmelodie für Bücher/Texte nahezulegen), immer wieder hübsche kleine Zeichnungen. Als Comicroman würde ich das nun nicht unbedingt bezeichnen, aber das ist mein geringstes Problem mit diesem Buch. Mir gefällt nicht, wie egoistisch Oskar ist und dass dies als lustig dargestellt wird. Seine Ideen, wie er an Geld kommt, wie er dann an die Fahrradteile kommt und wie er sie dann ans Fahrrad bekommt – für mich ist das alles einfach ein wenig zu locker dargestellt. Bis zum Ende hat Oskars Handeln keinerlei Konsequenzen. Auch das Verhalten seines Vaters – sowohl das Verspielen des Familienvermögens als auch das Belügen seiner Frau – bleibt ohne Folgen. Wie ein Kind daraus lernen soll, erschließt sich mir leider nicht.

Das Gefluche von Oskar, sein Herumbrüllen und sein Verhalten seinen kleinen Brüdern gegenüber finde ich ebenfalls unmöglich.

Von daher kann ich diesem Buch nur zwei Sterne geben.

★★   (ړײ)¸¸.•´¯`»