Rezension

Familie Barnett wieder auf Heiratsmission

Verlobung wider Willen - Sophia Farago

Verlobung wider Willen
von Sophia Farago

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:

Zwei Jahre nach ihrem Debüt in London ist Penelope Barnett, die zweite Tochter der Viscountess of Panswick, immer noch unverheiratet. Dies ist allerdings nicht aus Mangel an Gelegenheiten der Fall, Penelope hat nämlich bereits vier Heiratsanträge abgelehnt, sondern aufgrund der großen Enttäuschung und ihrem gebrochenen Herzen, was sie beides in London durch einen gewissen Mr Henry Markfield erleiden musste. Ihre Mutter weiß davon allerdings nichts und verliert dementsprechend die Geduld mit ihrer Tochter, weshalb sie Penelope auch das Versprechen abnimmt den nächsten Antrag auf jeden Fall zu akzeptieren – egal von wem er kommen wird. Um der Sache noch weiter auf die Sprünge zu helfen, organisiert Lady Panswick einen Ball, während Penelope, auf Geheiß ihrer Mutter, einen schwer verwundeten Offizier pflegt, den die Viscountess für einen Verwandten hält. Ob sie damit wohl wirklich richtig liegt?

 

Meinung:

Nachdem Sophia Farago mich mit „Der Heiratsplan“ vollkommen überzeugt hatte, konnte ich es natürlich nicht erwarten auch den zweiten Teil der Lancroft Abbey Reihe zu lesen.

Auch „Verlobung wider Willen“ liest sich, wie auch sein Vorgänger, sehr schnell weg – zu Ungunsten meines Nachtschlafes :-)

Dieser Band enthält, wie sein Vorgänger auch, einige Wendungen und Überraschungen, trotzdem ist  schon sehr früh vorhersehbar wie das Ganze ausgehen wird. Ich finde das zwar nur mäßig schlimm, da ich mir dieses Ende gewünscht habe, aber „Der Heiratsplan“ war dann doch etwas spannender und hat mir deshalb eine Spur besser gefallen.

 

Penelope ist eine unglaublich liebenswerte und gutherzige junge Frau, die ihre Tiere und das Landleben über alles liebt. Die Behandlung ihrer Mutter hat sie wahrlich nicht verdient, die der Meinung ist, dass Penelope unbedingt so schnell wie möglich aus dem Haus muss, um dem jungen Glück ihres Bruders nicht im Weg zu sein. Lady Panswick ist offensichtlich eine liebende Mutter und meint es zwar bestimmt auch nur gut, aber das ist schon eine ziemlich verdrehte Ansicht.

 

Bei besagtem Bruder handelt es sich um Bertram, den Viscount of Panswick und damit den Erben von Lancroft Abbey. Von Bertram hat man zwar im letzten Band schon gelesen, allerdings lernt man ihn erst in diesem Teil kennen und ich fand ihn sofort sympathisch. Er ist ein herzensguter Kerl, würdiger Viscount und genauso liebenswert ist wie seine Geschwister. Da er sich in eine Herzogstochter verguckt hat und beabsichtigt diese zu heiraten, ist seine Mutter der Meinung, dass Penelope schnellstmöglich auch heiraten und das Haus verlassen muss. Bertram sieht das ganz anders und setzt sich rührend für das Glück seiner Schwester ein. Ich hoffe, dass er in einem weiteren Teil der Lancroft Abbey Reihe die Hauptrolle einnehmen wird, da ich mich sehr darüber freuen würde mehr von ihm zu lesen.

 

Neu lernen wir in diesem Band Lady Stonesdale kennen, die Nachbarin und Vertraute von Penelope. Sie hält nicht viel von den üblichen Sitten der noblen Gesellschaft und tut was ihr gefällt, weshalb ich sie direkt in mein Herz geschlossen habe. Sie hat immer ein offenes Ohr für Penelope und ihre Sorgen, die wie die Tochter für sie ist, die sie nie hatte, und steht ihr mit Rat und Tat zur Seite.

 

Über das „Wiedersehen“ mit Penelopes älterer Schwester Frederica habe ich mich natürlich sehr gefreut, war in diesem Band aber auch ziemlich enttäuscht von ihr, u. a. (der andere Grund wäre ein Spoiler und wird deshalb hier ausgelassen) da sie genau wie ihre Mutter versucht ihre Schwester schnellstmöglich zu verheiraten. Und was für komische Vögel die beiden für Penelope erwählt haben, da fragt man sich schon ob Mutter und Tochter das wirklich ernst meinen oder so blind sind, dass sie nicht merken, dass diese Männer einfach nicht zu Penelope passen.

 

Fazit:

„Verlobung wider Willen“ ist ein schöner, aber dennoch etwas schwächerer, da sehr vorhersehbarer Nachfolger von „Der Heiratsplan“. Nichtsdestotrotz habe ich mich darüber gefreut mehr über die liebgewonnen Charaktere zu lesen und selbst wenn das Ende, so wie es gekommen ist, ziemlich früh absehbar war, war es doch mein Wunschende und deshalb ist das auch halb so schlimm für mich. Einen weiteren Teil der Lancroft Abbey Reihe (am liebsten mit Bertram in der Hauptrolle) würde ich sofort wieder lesen.