Rezension

Familie und Freundschaft

Unter dem Limonenhimmel - Marie Matisek

Unter dem Limonenhimmel
von Marie Matisek

Bewertet mit 4 Sternen

Auch dieses Jahr können wir wieder miterleben wie es Marco, Lisabetta und ihren Freunden und den Familien geht.

Lisabetta wohnt zwar noch bei den Pantanellas und schaut zu Raffaele, hat sich aber eine Wohnung gemietet, die sie erst neu malen und dann einrichten müsste. Marco hat Pläne für den Zitronenhain, doch die sind schwierig umzusetzen, da sich erstens sein Vater dagegen quer stellt und ihm jemand einen Teil seines Landes wegnehmen will. 

Marco fährt zudem noch immer jede zweite Woche nach München, um für die Kinder zu sorgen. Kurz bevor er aktuell wieder nach München muss, bekommt er unangemeldeten Besuch von seiner ehemaligen Arbeitskollegin Nathalie (bekannt aus "Sommer der Erinnerung"). Sie hat Krach mit ihrem Chef Stefan und erhofft sich von Marco Unterstützung. Pippo ist geschockt, als er Nathalie zum ersten Mal sieht, zu sehr erinnert sie ihn an seine Ex-Freundin, über deren Trennung er noch Jahre später nicht hinaus ist. 

Die Freundschaft der alten Amalfi-Clique steht in diesem Band im Vordergrund. In Rückblicken erfährt man, wie schon in "Ein Sommer wie Limoneneis", mehr über die Kindheit der Freunde. Das Freundesband droht nun aber zu zerbrechen, weil alle mit ihren eigenen Sorgen beschäftigt sind und einzelne den anderen an den Karren fahren wollen. Lohnt es sich, die Freundschaft zu retten oder ist es endgültig vorbei?

In "Unter dem Limonenhimmel" erfährt man viel über Pippo, der nicht durchgehend in Amalfi lebte, was mir neu war (oder auf das ich im ersten Band kein Augenmerk darauf legte und es schlicht vergessen habe). Seine Geschichte gefällt mir sehr.

Auch die Beweggründe von Lisabetta, die zum ersten Mal alleine in einer Wohnung leben wird und sich überlegt, wie sie sich ein Stück Selbstständigkeit erschaffen kann, wurde schön geschildert. Ebenso die Szenen, in der Marco versucht seinen Vater von der Notwendigkeit einer Neuausrichtung zu überzeugen und mit der Zeit zu gehen, sowie Raffaeles neu gefundener Lebensmut.

Marie Matisek versetzt die Leser schon mit den ersten Zeilen an die sonnige Amalfiküste und versprüht Urlaubsfeeling, trotz der Probleme, die die Figuren vor Ort haben. Der Roman macht bewusst, dass das Leben der Einheimischen an Urlaubsdestinationen nicht unbeschwert und problemfrei verläuft - was leider viele Touristen in ihrem Urlaub gerne ausblenden.

Beim Lesen dieser gemütlichen Sommergeschichte bedauerte ich sehr, dass ich mir meine Lesestunden nicht mit einem Gelati direkt von Pippo versüssen konnte.  
Fazit: Familie und Freundschaft stehen im Mittelpunkt dieses unterhaltenden und gelungenen Romans mit viel Amalfiküste-Flair. 
4 Punkte.